Köln – Eine erfolgreiche Radsport-Ära geht zu Ende: Der viermalige Tour-de-France-Sieger Chris Froome verlässt zum Jahresende sein langjähriges Erfolgsteam Ineos und wechselt zum Rennstall Israel Start-Up Nation (ISN). Das teilten beide Teams gestern mit. Froome war 2010 zum damaligen Team Sky gewechselt.
„Es war ein phänomenales Jahrzehnt mit dem Team, wir haben zusammen so viel erreicht und ich werde die Erinnerungen immer schätzen“, sagte Froome: „Ich freue mich auf neue Herausforderungen in der nächsten Phase meiner Karriere.“ Diese neue Herausforderung wartet bei Israel Start-Up Nation. Dort trifft Froome auf das deutsche Trio Andre Greipel (Rostock), Rick Zabel (Unna) und Nils Politt (Köln).
Zwischen 2013 und 2017 triumphierte Froome, 35, viermal bei der Frankreich-Rundfahrt, 2011 und 2017 feierte er den Gesamtsieg bei der Vuelta. 2018 triumphierte er beim Giro d’Italia und vollendete damit das Triple mit Siegen bei allen drei großen Landesrundfahrten. Seit April 2019 firmiert das Team Sky unter dem Namen Ineos.
Beim ambitionierten Rennstall ISN, der 2020 die World-Tour-Lizenz des Teams Katu-sha-Alpecin übernommen hatte, soll Froome uneingeschränkter Kapitän werden – eine Rolle, die er bei Ineos zuletzt nicht mehr ausfüllen konnte und sollte.
Bereits im vergangenen Jahr gewann der Kolumbianer Egan Bernal die Tour, nachdem Froome infolge eines schweren Verkehrsunfalls seinen Start absagen musste. Und schon 2018 hatte Froome bei der wichtigsten Rundfahrt der Welt gegenüber seinem Stallgefährten Geraint Thomas (Wales) das Nachsehen. Während Bernal mit 23 Jahren die Zukunft noch vor sich hat, befindet sich Froome bereits auf der Zielgeraden seiner Karriere.
Entsprechend gefasst formulierte Teamchef Dave Brailsford die Abschiedsworte für seine langjährige Speerspitze. „Chris ist ein großer Champion und wir haben viele tolle Momente über die Jahre zusammen erlebt, aber ich glaube, das ist die richtige Entscheidung für das Team und für Chris“, sagte der Ineos-Teamchef. Weitaus euphorischer klang da ISN-Co-Eigentümer Sylvan Adams: „Wir hoffen, gemeinsam mit Chris Geschichte schreiben zu können.“ sid