Hat sich Thiago verzockt?

von Redaktion

Klopp und Liverpool wollen den Bayern-Star offenbar nicht mehr verpflichten

VON JONAS AUSTERMANN

München – Wohin führt Thiagos Weg? Der Mittelfeldmann des FC Bayern hat seine Vertragsverlängerung in München platzen lassen (wir berichteten). Seither ranken sich um die Zukunft des 29-Jährigen einige Gerüchte. Das vermeintlich heißeste brachte Thiago mit dem FC Liverpool in Verbindung. Doch der englische Meister scheint gar kein Interesse am Spanier zu haben. Hat Thiago sich verzockt?

Laut ESPN plant der Club von Jürgen Klopp in diesem Sommer keine großen Aktivitäten auf dem Transfermarkt. Es sei denn, ein Mittelfeldspieler verlasse die Liverpooler. Das allerdings gilt als unwahrscheinlich. Der Blick auf Klopps Kader zeigt: Mit Fabinho (26), Georginio Wijnaldum (29), Naby Keita (25), Jordan Henderson (30) und Alex Oxlade-Chamberlain (26) sind die Reds in der Schaltzentrale bestens besetzt. Hinzu kommt Nachwuchstalent Curtis Jones (19), der jüngst einen langfristigen Vertrag unterschrieb. Und: Marko Grujic kehrt nach Leihe zu Hertha BSC an die Anfield Road zurück, darf sich dort in der Vorbereitung beweisen.

Weitere Gründe, die gegen eine Verpflichtung von Thiago sprechen, sind sein – vergleichsweise – hohes Alter und die Ablöseforderungen des FC Bayern. Die Münchner sollen rund 35 Millionen Euro aufrufen – und machten bereits klar, dass ein ablösefreier Abgang nach Vertragsablauf im Sommer 2021 keineswegs eine Option ist.

Thiago weilt derzeit mit seiner Frau Julia Vigas (30) und den gemeinsamen Kindern Gabriel (3) und Siena (6 Monate) in der spanischen Heimat. Dass es ihn auch beruflich dorthin zurückzieht, gilt als unwahrscheinlich. Außer dem FC Barcelona, für den Thiago von 2005 bis 2013 kickte, kommt kein Club infrage. Ob die Katalanen sich Ablöse und Gehalt des Mittelfeldmannes nach der Corona-Krise noch leisten können, darf mit einem großen Fragezeichen versehen werden.

Klar ist: An der Säbener Straße würden sich die Verantwortlichen riesig über ein (erneutes) Umdenken von Thiago freuen. Hansi Flick hatte zuletzt noch einmal erklärt: „Er ist ein Qualitätsspieler, der den Unterschied machen kann.“ Wesentlich nüchterner betrachtete Karl-Heinz Rummenigge die Personalie. Der Münchner Vorstandschef sagte der „Bild“: „Es sieht so aus, dass er zum Ende seiner Karriere noch einmal etwas Neues machen möchte.“ Wenn nicht Liverpool, was dann?

Laut „Daily Mirror“ sind weitere englische Clubs und sogar ein italienisches Schwergewicht im Rennen. Zum einen könnte es zu einer Wiedervereinigung zwischen Thiago und seinem früheren Förderer Pep Guardiola bei Manchester City kommen. Zur Erinnerung: Der spanische Coach forderte zu Beginn seiner Amtszeit in München vehement den Transfer des Edeltechnikers – mit den legendären Worten: „Thiago oder nichts.“ Außerdem sollen sich Manchester United und Juventus Turin mit einer Verpflichtung Thiagos beschäftigen. Sicher ist nur: Die nächsten Wochen werden Klarheit bringen.

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