Tennis-Star Dimitrow: „Corona war hart für mich“

von Redaktion

Der bulgarische Profi kämpft noch immer mit den Folgen des Virus – Zverev schlägt beim Turnier in Nizza auf

Monte Carlo/ Nizza – Der bulgarische Tennisprofi Grigor Dimitrow hat nach eigenen Worten erheblich unter seiner Infektion mit dem Coronavirus gelitten. Der 29-Jährige war im Zuge der umstrittenen Adria-Tour des Weltranglistenersten Novak Djokovic im Juni positiv getestet worden. „Das Coronavirus war hart für mich“, sagte Dimitrow nach Angaben der spanischen Sportzeitung „Marca“. Er sei noch nicht bereit, um wieder auf höchstem Niveau zu spielen, erklärte Dimitrow.

Er habe sich in seiner Wahlheimat Monaco etwa einen Monat lang nur drinnen aufgehalten. „Ich habe schlecht geatmet, ich habe mich schlecht gefühlt“, berichtete der 19. der Weltrangliste. Er habe alle Symptome gezeigt, sei müde gewesen und habe seinen Geruchs- und Geschmackssinn verloren. Nach der Rückkehr auf den Tennisplatz habe er an manchen Tagen für einige Stunden spielen können, manchmal aber auch komplett aussetzen und sich erholen müssen.

Die Infektion sei aus seiner Sicht für jeden Menschen auch mental schwierig. „Es ist unvermeidlich, dass man schlechte Gedanken hat“, sagte Dimitrow. In den 20 Tagen, die er praktisch allein verbracht habe, seien ihm viele Dinge durch den Kopf gegangen. Der letztjährige Halbfinalist der US Open warnte: „Diese Sache ist real.“

Wenn alle angemessenen Vorkehrungen getroffen würden und alle sicher seien, würden sich die Dinge schnell verbessern. Bei dem Turnier auf dem Balkan war neben Dimitrow auch Deutschlands Topspieler Alexander Zverev auf Einladung Djokovics am Start. Zverev hatte sich nach der Adria-Tour in häusliche Isolation begeben wollen. Dann tauchte ein weiteres Party-Video aus Monaco auf, auf dem zu sehen war, wie Zverev trotz der selbst auferlegten Isolation wild feierte. Dies sorgte für reichlich Unmut in der Szene. Daraufhin verzichtete der Deutsche auf ein Einladungsturnier Anfang August in Berlin. Nun wird Zverev wieder auf dem Platz stehen. Beim Einladungsturnier Ultimate Tennis Showdown inNizza. Das teilten am Freitag die Organisatoren mit, deren Zugpferd der Hamburger ist. Für Zverev ist es der erste Auftritt nach der umstrittenen Adria-Tour und seinem unrühmlichen Party-Video.

In Nizza ist Zverev wie der Kanadier Felix Auger-Aliassime für das Halbfinale gesetzt. Ihre Gegner werden in Gruppenspielen ermittelt. An der Cote d’Azur wird der Weltranglistensiebte erstmals von seinem neuen Trainer David Ferrer betreut. Mit dem Spanier hat er eine Testphase vereinbart. Derweil gestaltet sich die Rückkehr zum regulären Turnierbetrieb weiter schwierig. Das WTA-Turnier in Tokio ist erstmals in seiner Geschichte abgesagt worden. Schon in der vergangenen Woche waren alle Profiturniere der Frauen und Männer in China im Herbst wegen der Coronakrise gestrichen worden.

Einziges im WTA-Terminkalender verbliebenes Turnier in Asien sind in diesem Jahr damit die Korea Open in Seoul (6. bis 11. Oktober). Das erste Turnier im Kalender der Männer ist das eigentlich in Cincinnati stattfindende Masters (22. bis 28. August), das nach New York verlegt wurde. Dort sollen vom 31. August bis 13. September auch die US Open gespielt werden.  sid/dpa

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