Die letzte Saison?

von Redaktion

Fragen und Antworten zum Start der bedrohten DTM

München – Die schwer angeschlagene DTM startet am Wochenende in ihre 21. Saison seit der Neugründung im Jahr 2000, insgesamt ist es die 34. – gut möglich, dass es auch die letzte Saison der DTM in ihrer jetzigen Form sein wird. Nach dem angekündigten Ausstieg von Audi ist die Zukunft der Serie höchst ungewiss.

Wann und wo wird gefahren?

Entgegen der ursprünglichen Planung steigt der Auftakt aufgrund der Corona-Wirren im belgischen Spa – mit zwei Rennen an diesem Samstag und am Sonntag (jeweils 13.30 Uhr/Sat.1). Insgesamt sieht der DTM-Kalender neun Rennwochenenden mit je zwei Läufen vor. Jeweils vier Rennen werden auf dem Lausitzring, in Zolder und auf dem Nürburgring gefahren. Dazu kommen zwei Läufe in Assen und das Finale in Hockenheim. Der Zeitplan ist stramm: Zwischen dem 1. August und dem 8. November sollen alle 18 Rennen durchgezogen werden.

Wie sieht das Starterfeld aus?

Es sind nur noch die Marken BMW und Audi vertreten, die letztgenannten Ingolstädter werden sich dann zum Saisonende zurückziehen. Topfavorit ist Rene Rast, der Audi-Pilot startet parallel auch in der Formel E und strebt in der DTM die erfolgreiche Titelverteidigung an. Bei BMW ruhen die Hoffnungen auf Marco Wittmann und dem Ex-Formel-1-Fahrer Timo Glock. Spannend wird das DTM-Debüt von Robert Kubica, der für BMW fährt. Insgesamt sind 16 Fahrer dabei.

Was bringt die Zukunft?

Da Audi die DTM verlässt, ist die Serie in ihrer Existenz bedroht. Schon der Ausstieg von Mercedes nach der Saison 2018 war ein herber Schlag, das kurzzeitige Gastspiel von Aston Martin schlug komplett fehl und war ein Missverständnis, das schnell korrigiert wurde. DTM-Boss Gerhard Berger sucht händeringend nach Alternativen, die allerdings rar gesät sind. Dem bestens vernetzten Österreicher läuft die Zeit davon. Schwer vorstellbar, dass es 2021 weitergeht – sollte Berger nicht doch noch ein Ass aus dem Ärmel zaubern. BMW wird kaum eine interne Meisterschaft ausfahren. Der Umstieg auf GT3-Autos soll wohl ein Thema sein, dies wäre aber eine Abkehr vom bisherigen Kerngeschäft und schwer zu vermitteln. Mit dem ADAC GT Masters gibt es zudem einen starken nationalen Konkurrenten, der mit GT3-Autos fährt.

Was sind die Gründe für die schweren Zeiten der DTM?

Der Absturz der DTM ist eng mit dem Aufstieg der Formel E verknüpft. Als bestes Beispiel dient Audi: Die Ingolstädter ziehen sich aus dem Tourenwagensport zurück und investieren lieber in die Elektroserie. Dort geht es um die Zukunft, um Elektromobilität. Ähnlich war es seinerzeit bei Mercedes.

Wo und wie können DTM-Fans die Rennen sehen?

Aufgrund der Coronakrise sind Zuschauer an der Strecke derzeit nicht zugelassen. Das könnte sich im Laufe der Zeit ändern – je nach Entwicklung der Pandemie. Im TV laufen die Rennen bei Sat.1. Dazu gibt es Livestreams von der DTM.  sid

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