Auswärts-Kontingente: Zehn Prozent der verfügbaren Tickets stehen Anhängern des Gäste-Teams zu, werden in der Regel auch über den auswärtigen Club vertrieben, die Blöcke in den Stadien sind getrennt. Bis zum 31. Dezember 2020 werden keine Auswärts-Fans zugelassen. DFL-Chef Christian Seifert: „Wir wollen das bundesweite Reiseaufkommen reduzieren.“ Dies sei „keine Entscheidung gegen Gäste-Fans, sondern gegen Corona“. Die DFL hat in einer Erklärung festgehalten: „Es steht außer Frage, dass Auswärtsfahrten von Fans einen wichtigen Bestandteil der deutschen Fußballkultur ausmachen, den es grundsätzlich zu erhalten gilt.“
Stehplätze: Diese Regelung gilt vorerst bis zum 31. Oktober, der auch das Datum ist, bis zu dem in Deutschland ein Verbot von Großveranstaltungen gilt: Stehplätze dürfen in den Stadien nicht besetzt werden. Man glaubt, dass man auf den Sitzplätzen die Abstände der Besucher zueinander besser einhalten und kontrollieren kann. Die DFL versichert: „Vollkommen unberührt von den heutigen Beschlüssen ist auch das grundsätzliche Bekenntnis der DFL und ihrer Clubs zum Erhalt von Stehplätzen im Sinne der Fußball- und Fankultur in Deutschland.“ Und Seifert sagt: „Es geht nicht in den Einstieg in den Ausstieg von Stehplätzen.“
Alkohol: Bis vorläufig 31. Oktober werden Zuschauer, so sie zugelassen werden, auch auf ihr Stadionbier verzichten müssen. Seifert: „Alkohol im Stadion ist ohnehin nur mit ausdrücklicher Genehmigung möglich. Diese werden die Clubs nicht beantragen.“ Wobei klar ist, dass sich Erfahrungswerte erst entwickeln müssen: Werden die Fußballbesucher sich außerhalb des Stadions treffen, um vorzuglühen? Christian Seifert ist vorsichtig optimistisch, dass dies nicht geschehen wird: „Im Kern haben die aktiven Fanszenen bewiesen, dass man ihnen vertrauen kann.“
Kontaktdaten: Um im Falle der Infektion eines Stadionbesuchers gefährdete Personen ausfindig zu machen, muss nachverfolgbar sein, wer sich in einer Arena wo aufgehalten hat. Welche technischen Möglichkeiten sie einsetzen, das müssen die Clubs mit den örtlichen Behörden vereinbaren. Im Klartext bedeutet es: Tickets werden personalisiert (was sie bei Dauerkarten aber eigentlich eh schon sind).
Taskforce: Es soll in naher Zukunft ja einiges anders werden im Profifußball, darum werden im September drei Arbeitsgruppen gebildet, über deren Besetzung das DFL-Präsidium entscheidet.
Aufteilung Medienerlöse: Ab der Saison 2021/22 greifen die neuen TV-Verträge. Über den Aufteilungsschlüssel sollen die 36 Profivereine in drei Regionalkonferenzen diskutieren. Bis Jahresende will man zu einer Einigung kommen.
Gehaltsobergrenze: Soll nun doch möglich sein, legt man zwei Gutachten aus dem Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags zugrunde, die DFB-Ethikchef Thomas Oppermann (SPD) erbeten hat. Christian Seifert hat sie überflogen, hält sie für interessant („Gibt es Mechanismen, wie wirtschaftliche Eskalation zu begrenzen?“), hofft, dass man sie „schusssicher machen kann“, spürt aber jetzt schon, „dass es Parteien gibt, die eine solche Regelung angreifen werden“. GÜNTER KLEIN