Seit vergangenem Jahr ist Malaika Mihambo die alles überragende Weitspringerin auf dieser Welt, bei der WM in Doha holte sie mit ganz starken 7,30 m Gold – und so klingt es verrückt: Aber am Sonntag (17.15 Uhr/ZDF) muss die 26-Jährige bei ihrem Start bei der DM in Braunschweig tatsächlich ein bisschen um ihren vierten Meistertitel nach 2016, 2018 und 2019 zittern. Denn Mihambo will lediglich aus verkürztem Anlauf (16 statt 20 Schritte) abspringen, das kostet Geschwindigkeit und Weite. Bundestrainer Ulli Knapp, der Mihambo derzeit betreut, schätzt, dass sie so etwa 6,60 bis 6,70 m fliegen kann. Eine Weite, die auch die ein oder andere „Konkurrentin“ schaffen könnte.
Doch eigentlich schwebt Mihambo ja über allen. Und mit Olympia-Gold will sie ihren Status noch weiter zementieren, deshalb wird sie nach einigen Verletzungsproblemen im Frühjahr auch nur eine kurze Late-Season absolvieren – damit der Formaufbau für Tokio 2021 umso länger ist. Olympia steht natürlich über allem.
Und auf die Gold-Mission will sich Mihambo weiterhin in den USA bei ihrem neuen Trainer, dem 59-jährigen Carl Lewis, vorbereiten, der Leichtathletik-Legende schlechthin. „Ich denke, es wird eine sehr gute Gelegenheit zur Weiterentwicklung für mich – menschlich und als Athletin. Ich bin der Typ Mensch, der gerne in die Welt geht“, sagte sie. Und für ihren Traum vom Olympiasieg würde Mihambo in Tokio im nächsten Jahr notfalls auch Geisterspiele in Kauf nehmen. sid