München – Seit ein paar Tagen ist also auch Malcolm Thomas da. Der US-Neuzugang der Basketballer des FC Bayern hatte noch ein paar familiäre Angelegenheiten im heimischen Kalifornien zu klären. Und nun komplettiert der 31-Jährige also das Ensemble, das den FC Bayern in bessere Zeiten führen soll. Ein anderer, das ist seit gestern klar, wird nicht mehr dazugehören. Petteri Koponen nämlich, der finnische Routinier hält sich zwar noch in München fit. Gefragt aber ist er trotz eines gültigen Vertrags nicht mehr, wie Sportchef Daniele Baiesi gestern betonte. „Wir planen nicht mit ihm“, sagte der Italiener. Man strebe nun eine Eingung an mit Koponen, der vom FC Barcelona in den Audi Dome gewechselt war.
Der Grund: „Petteri passt nicht in das, was der Verein will“, erklärte Baiesi. Bereits im Verlauf der vergangenen Saison waren die sportlichen Zweifel am Finnen massiv gestiegen. Zwar hatte der 32-Jährige offensiv von der Dreierlinie so manches Highlight geliefert, defensiv aber offenbarte er umso größere Schwächen.
Dass man Koponen nun von der Gehaltsliste nehmen will, steht beim Ex-Meister aber auch in einem größeren Zusammenhang. Schon seit Ende des vergangenen Jahres feilt der Club auf Geheiß von Präsident Herbert Hainer an einem neuen, zukunftsfähigeren Konzept. Man will jünger werden, die eigene Identität weiterentwickeln. Dazu gehört nicht zuletzt auch die Aufnahme von Club-Urgestein Demond Greene in den Stab von Neu-Coach Andrea Trinchieri. Vor allem aber will man das tun, wovon man in den neun Jahren seit dem Aufstieg in die BBL nur geredet hat: Talente aus der eigenen Organisation sollen ihre feste Rolle im Profiteam bekommen. Die Basketball-Deutschen Matej Rudan und Sasha Grant, sowie Jason George dürfen sich als erste an dem ehrgeizigen Vorhaben versuchen.
Und wer ansonsten dazu stieß, der musste laut Baiesi darauf brennen, für eine Organisation wie den FC Bayern zu spielen. Das hat geklappt, glaubt der Sportchef. Heraus kam eine Gruppe, die vielleicht keinen großen Namen in ihren Reihen hat wie zuletzt NBA-Centerstar Greg Monroe. Dafür formiert sich ein Ensemble mit viel Athletik, viel Tempo und vor allem großer Vielseitigkeit. So hat man alleine mindestens fünf Akteure in den Reihen, die gegebenenfalls das Spiel gestalten können. Das wäre schon einmal ein gewaltiger Unterschied zum Vorjahr, in dem die Bayern vor allem in Europa ideenlos von Debakel zu Debakel schlitterten. rp