Es ist selten, dass ein Torhüter mit 58 Jahren noch zwischen den Pfosten steht. Noch seltener passiert es, dass dies bei einer vergleichsweise hochklassigen Mannschaft passiert. So wie zuletzt beim SV Bad Heilbrunn im Testspiel gegen den SV Raisting: Hier feierte mit 58 Jahren Gerald Hillringhaus sein Comeback.
Hillringhaus hat sich einst einen Namen gemacht im Münchner Fußball: In den 80er- und frühen 90er-Jahren stand der gebürtige Münchner beim TSV 1860 und FC Bayern zwischen den Pfosten, hielt auch für Schalke und Tennis Borussia Berlin, brachte es auf insgesamt 48 Einsätze in der 1. Bundesliga und 195 in der Bayernliga. Im September 1989 schoss der Torhüter für Türkgücü mit einem Seitfallzieher sogar das „Tor des Monats“.
Gut 30 Jahre später brennt das Feuer immer noch in ihm: „Ich bin immer noch angespannt und möchte das Spiel gewinnen“, sagt der 58-Jährige, der einst mit Spielern wie Stefan Effenberg, Olaf Thon und Roland Wohlfarth im Bayern-Kader stand.
Dass es nun zum Comeback kam, liege daran, dass der Heilbrunner Co-Trainer sein Nachbar ist, sagt Hillringhaus: „Er hat schon vor langer Zeit bei mir angefragt, ob ich im Notfall einspringen kann, weil Heilbrunn leider nur einen Torhüter hat. Das habe ich am Wochenende gemacht, weil der Stamm-Torhüter Christoph Hüttl im Urlaub war.“
Ein weiterer Grund sei, dass der SV Bad Heilbrunn über eine „ganz, ganz tolle Mannschaft“ verfüge, die in den vergangenen Jahren „eine wunderbare Entwicklung“ genommen habe: „Und das mit jungen Spielern, die keinen Cent bekommen – sensationell.“ Sollte sich der Heilbrunner Stamm-Torhüter verletzen, könnte Hillringhaus zu weiteren Einsätzen kommen: „Ich wäre dann der Einzige, der sich reinstellen kann.“ pr