New York – Alexander Zverev kann es kaum erwarten. „Die Emotionen und Gefühle, die man auf einem Tennisplatz erlebt, kriegt man nirgendwo anders“, sagte der 23 Jahre alte deutsche Topspieler. Er brennt auf den Restart der Grand-Slam-Saison und darauf, wieder großes Matches zu gewinnen. Eine Leidenschaft, die auch in Angelique Kerber lodert.
Etwas überraschend begibt sich auch die dreimalige Majorsiegerin in die Tennis-„Blase“ von New York, um ab dem 31. August an den US Open teilzunehmen. „Nach sorgfältiger Überlegung“ habe sie sich zu dem Schritt entschlossen, sagte Kerber. Ihr Vertrauen gelte den Veranstaltern des Turniers, mit dem sie so viele emotionale Momente wie den Triumph 2016 verbindet.
Während Kerber die Generalprobe der Western und Southern Open noch auslässt, geht Zverev bei dem Masters am Montag schon eine der großen Herausforderungen an, die ihn so reizen. Nach einem Freilos in Runde eins kriegt er es bei seinem erstem Tourmatch seit Februar gleich mit dem früheren Weltranglistenersten und dreimaligen Grand-Slam-Sieger Andy Murray zu tun.
Trotz seiner anfänglichen Zweifel an der Dienstreise nach New York hat sich Zverev intensiv vorbereitet, um in Flushing Meadows angreifen zu können. Zweifel an den Veranstaltern hat er nicht. „Ich denke, sie haben eine fantastische Arbeit geleistet, wenn es um die Unterbringung geht und darum, dass sich die Spieler unter den gegebenen Umständen wohl fühlen“, sagte Zverev.
Wo die deutschen Profis im Vergleich zu den internationalen Stars stehen, ist vor den ersten Auftritten kaum einzuschätzen. Als erstem Teilnehmer der dezimierten Abordnung des Deutschen Tennis Bundes (DTB) gelang Jan-Lennard Struff (Warstein) mit einem 6:2, 6:4 gegen den Australier Alex de Minaur ein überzeugender Auftakt im Hauptfeld des Masters. Julia Görges (Sicherheitsbedenken) und Andrea Petkovic (Gründe bislang nicht bekannt) werden wie zahlreiche Topspieler – darunter Rafael Nadal (Spanien) und die Weltranglistenerste Ashleigh Barty (Australien) – keine Auftritte in New York haben.
Zverev und Kerber dagegen schon – und ihre neuen Coaches werden genau hinschauen. Zverev arbeitet seit einigen Wochen und erstmal bis Jahresende mit dem Spanier David Ferrer zusammen, Kerber kehrte zu ihrem langjährigen Trainer Torben Beltz zurück. sid