Berlin – Sportdirektor Enrico Poitschke vom Profi-Radsportteam Bora-hansgrohe hat die Erwartungen an die deutsche Tour-de-France-Hoffnung Emanuel Buchmann nach dessen Sturz gedämpft. „Es kostet ein paar Prozente. Bei der Tour machen ein paar Prozent viel aus“, sagte Poitschke am Rande der deutschen Straßen-Meisterschaften auf dem Sachsenring.
Man müsse so realistisch sein, „dass es ganz schwer wird, das zu erreichen, was wir vorhatten. Der Sturz ist einfach extrem negativ gewesen. Wir werden natürlich alles versuchen. Aber man muss nicht verwundert sein, wenn das kleine bisschen fehlt“, sagte der Ex-Profi, der morgen seinen 51. Geburtstag feiert. Bora-hansgrohe- Kapitän Buchmann (Ravensburg) peilte nach Rang vier im Vorjahr erklärtermaßen das Podest bei der Tour de France 2020 an.
Buchmann war am vergangenen Wochenende bei der Tour-Generalprobe Critérium du Dauphiné in Frankreich auf einer Abfahrt heftig zu Fall gekommen, hatte sich zwar keine Brüche, aber starke Prellungen an Rücken und Gesäß zugezogen. Zuletzt war Buchmann wieder ins Training eingestiegen.
Über Buchmanns Tour-Start soll unmittelbar nach den deutschen Meisterschaften nach Rücksprache mit dem Fahrer sowie den Ärzten entschieden werden. Gleiches gilt für Maximilian Schachmann, der bei der Lombardei-Rundfahrt von einem Auto angefahren worden war und sich einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte.
„Es hat sich die letzten Tage gut entwickelt. Wenn sich in den Einheiten, die von der Belastung wettkampfnah gefahren werden, nichts Negatives ergibt, denke ich schon, dass sie starten können“, sagte Poitschke. sid