„Kein Biss und Courage“

von Redaktion

Ex-800-Meterläufer Wülbeck kritisiert aktuelle Leichtathleten

Berlin – Der frühere 800-Meter-Weltklasseläufer Willi Wülbeck hat die Leichtathletik-Garde des neuen Jahrhunderts kritisiert. „Ich vermisse bei vielen jungen und talentierten Läufern die Courage, den Biss und das Selbstbewusstsein! Viele versagen bei großen internationalen Meisterschaften und kommen nicht ins Finale“, sagte der 65-Jährige aus Oberhausen. Wülbeck wurde 1983 in Helsinki sensationell erster Weltmeister über die zwei Stadionrunden – noch heute steht sein DLV-Rekord bei 1:43,65 Minuten.

Dass der deutsche Nachwuchs bisher nicht an die damaligen Rekordzeiten herangekommen ist, „das wundert mich, ich sehe da aber eher ein mentales Problem. Die jungen Läufer müssen einfach das Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie auch was können und gegen internationale Konkurrenz bestehen können! Da fehlt oft auch der Mut, der Biss, unbedingt siegen und besser werden zu wollen“, meinte Wülbeck, der für den TV Wattenscheid startete und zehn Mal deutscher Meister wurde. „Die Wettkampfhärte ist einfach nicht da.“

Willi Wülbeck hält noch zwei deutsche Rekorde, die schon Patina angesetzt haben: Auf seiner Spezialstrecke über 800 Meter und über die nicht-olympischen 1000 Meter. Die 2:14,53 Minuten vom 1. Juli 1980 in Oslo sind sogar noch ein paar Wochen älter.  dpa

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