Kingston – Corona hat nun auch den schnellsten Mann der Welt eingeholt: Offenbar bei einer feuchtfröhlichen Feier zu seinem 34. Geburtstag hat sich Leichtathletik-Idol Usain Bolt mit dem Virus infiziert und damit in seiner Heimat Jamaika eine Staatsaffäre ausgelöst. Der Gesundheitsminister reagierte verärgert, die polizeilichen Ermittlungen sind angelaufen und der Premierminister überwacht alles höchstpersönlich.
Zerknirscht versprach Bolt via Video, seine Infektion ernst zu nehmen und in häuslicher Quarantäne zu bleiben. „Und ich werde auch meine Freunde informieren, dass sie das auch tun sollten“, sagte der achtmalige Olympiasieger, der vor drei Jahren seine Laufbahn beendet hat.
Bolts reuige Worte änderten jedoch nichts an der großen Verstimmung auf politischer Ebene. Sichtlich ungehalten bestätigte Jamaikas Gesundheitsminister Christopher Tufton auf einer Pressekonferenz in Kingston die Infektion des berühmtesten Bewohners der Insel. Die Sache ist für das „Feierbiest“ Bolt denn auch noch lange nicht vom Tisch. Die Polizei untersucht die Umstände der Feierlichkeiten rund um den Weltstar, sogar persönlich überwacht von Premierminister Andrew Holness. „Alle Hintergründe werden genauestens untersucht, ein Bericht wird so schnell wie möglich veröffentlicht“, erklärte er.
Zu klären gilt, was und wie alles ablief auf der Feier mit reichlich Sportprominenz – auch aus Europa. Wurden beispielsweise Mindestabstand und Hygienebestimmungen eingehalten?
Der Schaden könnte am Ende sogar Folgen für die Fußball-Bundesliga haben. Denn zu den Partygästen zählte auch Leon Bailey. Der jamaikanische Fußball-Nationalspieler kickt für Bayer Leverkusen. Bailey droht nach seiner Rückkehr nun womöglich eine häusliche Quarantäne. sid