Miami – Dennis Schröder hätte nach seiner nächsten Gala leicht überheblich werden können. 30 Punkte, sein Bestwert in den Play-offs, dazu viele entscheidende Aktionen – der deutsche Nationalspieler war der Matchwinner für Oklahoma City Thunder. „Wir müssen bescheiden bleiben“, forderte Schröder nach dem 117:114 gegen die Houston Rockets aber, denn „Spiel fünf wird gewaltig.“
Schröder selbst, so viel steht fest, wird bereit sein. Der 26-Jährige befindet sich offenbar in bester Verfassung, auch im möglicherweise vorentscheidenden fünften Spiel dieser Serie wird es heute auf ihn ankommen. Und das ist für OKC, das den 0:2-Rückstand in der Erstrundenserie der NBA dank Schröder erst verkürzt und nun ausgeglichen hat, ein vielversprechendes Zeichen.
„Dennis ist einer meiner liebsten Mitspieler jemals. Ich weiß, dass er immer kämpft“, schwärmte Chris Paul, neunmaliger Allstar und eigentlich der unangefochtene Anführer der Mannschaft. Der Routinier brachte es auf 26 Zähler – trotz deutlich mehr Einsatzzeit als sein deutscher Teamkollege. Auch OKC-Trainer Billy Donovan lobte: „Wann immer Dennis reinkommt, versprüht er innerhalb des Teams jede Menge Energie.“
Schröder ist der Leader von der Bank, der sich berechtigte Hoffnungen auf eine Nominierung zum besten sechsten Mann der Liga machen darf. Was angesichts von fünf Startern zunächst ein wenig despektierlich klingen könnte, ist in Wahrheit eine nicht zu unterschätzende Waffe. Das Spiel gegen die favorisierten Rockets bewies das eindrucksvoll.
Während OKC vor allem dank Schröder 43 Punkte von der Bank verbuchte, kamen die jeweiligen Spieler der Rockets gerade einmal auf 13. „Unsere Bank spielt eine unglaublich große Rolle“, sagte Starter Shai Gilgeous-Alexander, der 18 Punkte zum Erfolg beisteuerte: „Wir sind ein Team.“ Aus dem Dennis Schröder an diesem Abend aber herausragte. dpa