München – Der Ofen ist noch lange nicht aus – Thomas Müller (30) hat gerade sein zweites Triple mit dem FC Bayern gewonnen, doch dabei soll es nicht bleiben. Wer den gewitzten Offensivmann kennt, weiß, dass er stets nach Höherem strebt. Und die Bedingungen für weitere europäische Höhenflüge waren in München selten so gut wie derzeit.
„Man muss es sich jeden Tag neu erarbeiten, egal in welcher Branche. Aber wir sind gut aufgestellt, keine Frage“, meinte Müller gestern bei einem Sponsorentermin im Möbelhaus Höffner. „Der Verein macht gute Arbeit, wir haben mit Leroy Sané schon einen Top-Transfer getätigt, der uns zukünftig richtig Spaß machen wird.“ Auch die nahenden Abgänge von Thiago, Javi Martinez und womöglich auch Jerome Boateng bereiten dem Ur-Bayern wenig Sorgen. Müller: „Es werden sicherlich noch Veränderungen kommen. Ich weiß aber nicht genau, was geplant ist und wie wir welchen Abgang auffangen werden. Ich bin da relativ entspannt.“
Müller befindet sich – nachdem er aufgrund der Triple-Feierlichkeiten mit einigem Schlafmangel aus Lissabon zurückgekehrt war – mittlerweile voll im Urlaubsmodus. Und der wird heuer in der Heimat verbracht. Eine Aufgabe für die kommenden Tage hat der 30-Jährige schon: Er muss einen geeigneten Ort für die goldene Champions-League-Medaille finden. „Aktuell liegt sie auf der Ablage im Badezimmer“, verriet der FCB-Star grinsend. „Aber sie bekommt in Zukunft ein gutes Plätzchen.“
Beim Termin im Möbelhaus blieben die Fragen natürlich nicht rein sportlicher Natur, sondern drehten sich auch um das Interieur des Hauses. Etwa: Welches Möbelstück könnte Müllers Rolle im Triple-Team am passendsten charakterisieren? Die schlagfertige Antwort: „Ich wäre ein Ofen. Der kann auch mal heiß werden, überhitzt aber nie und läuft ewig. Und: Er ist bestmöglich im Zentrum der Wohnung aufgestellt.“
Jogi Löw hat für den Triple-Einheizer keine Verwendung mehr, Müller juckt die Demission kaum noch. „In den letzten Monaten ist durch den mannschaftlichen Erfolg und meine Rolle dabei die Nationalmannschaftsfrage wieder aufgetaucht“, meinte Müller. „Es wurden von allen Seiten klare Aussagen getätigt, deswegen gibt es keinen neuen Stand. Das ist aktuell kein Thema für mich.“
Die Ausbootung nach der verkorksten Weltmeisterschaft 2018 hat mit Blick auf den ohnehin schon pickepackevollen Terminkalender schließlich auch etwas Gutes. Das sieht auch Müller so: „Wir haben in den nächsten Wochen ein sehr knackiges Programm.“ Keine Frage: Müller, der Ofen, ist trotzdem schon heiß. jau