Windischgarsten – Blau und Rot an einem Tisch – für viele Fans der Münchner Erzrivalen ein absolutes No-Go. Nicht aber für Michael Köllner, der neuerdings regelmäßig seine Wohlfühl-Espressobar mit Vertretern von der Säbener Straße teilen muss. „Ich treffe ja Hansi Flick hin und wieder mal“, plauderte der 1860-Coach aus: „Er hat sich ja leider in meinem Café eingenistet. Vorher war ich alleine drin, jetzt tauchen da momentan die Roten auf, auch Spieler vom FC Bayern.“
Und wo er schon dabei war, pikante Details zu enthüllen, gab er auch gleich die nächste Unerhörtheit zu: Seine Meinung zum Triple-Erfolg des FC Bayern, den er dem Kollegen von Herzen gönnt: „Für Hansi Flick hab ich die Daumen gedrückt, dass das alles funktioniert. Ich kenne ihn ja noch vom DFB und mag seine unaufgeregte Art. Der ist einfach geerdet und strahlt eine hohe Zufriedenheit aus, was eine wichtige Stufe im Leben ist. Von dem her hat mich das gefreut.“
Was natürlich zur nächsten brisanten Nachfrage führte: Kann, darf oder muss man sich von den Überbayern auch was abschauen, zum Beispiel das herausragende Pressing? „Natürlich kann man immer lernen von dem, was Bayern macht“, sagte der Löwen-Coach, „aber im Speziellen überlasse ich jedem Spieler selber, was er sich aus den Bayern-Spielen rauszieht. Fakt ist: Sie haben völlig souverän und überzeugend die Champions League gewonnen – egal, ob man jetzt aufseiten der Roten steht oder nicht.“
Nur bei einem Punkt würde auch Köllner am liebsten eine rote Linie ziehen – bei seiner geliebten Espressobar. „Da muss ich jetzt mein Revier verteidigen“, fügte er lachend hinzu. ULI KELLNER