Ein roter und ein blauer Block für Jogi

von Redaktion

Der FC Bayern stellt seit jeher viele Spieler für den DFB ab – doch der FC Chelsea holt langsam auf

Stuttgart – Beim Wechsel von Timo Werner, 24, von RB Leipzig zum FC Chelsea London war sein DFB-Kollege Antonio Rüdiger, 27, das Zünglein an der Waage.

Mit Anrufen und Nachrichten versuchte Chelsea-Kicker Rüdiger den erfolgreichen Angreifer aus der Bundesliga von einem Wechsel zu den Blues zu überzeugen – bekanntlich mit Erfolg. Seine Qualitäten als Spielerberater hat Rüdiger auch bei Kai Havertz, 21, eingesetzt. Dessen Wechsel von Leverkusen an die Stamford Bridge steht unmittelbar bevor. „Mit Timo hat alles gut geklappt, da hat man einen Beitrag dazu geleistet. Ich hoffe, dass dasselbe mit Kai auch passiert“, berichtete Berater Toni gestern Mittag.

Und wenn der Havertz-Wechsel nach den Länderspielen offiziell über die Bühne gegangen ist, spielt Chelsea eine gewaltige Rolle im Team von Bundestrainer Joachim Löw. Das Londoner Trio würde zusammen mit den Bayern-Spielern Manuel Neuer, Niklas Süle, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Leroy Sané neun von elf Positionen besetzen. „Für mich war es wichtig als Mensch eine andere Kultur und Sprache kennenzulernen und ein Mann zu werden. Das hat mir gutgetan“, beschreibt Rüdiger die Vorzüge seines Chelsea-Wechsels. Und Werner sagt: „Es ist eine Weiterentwicklung, wenn man ins Ausland geht. Man lernt auch eine andere Art, Fußball zu spielen. Natürlich tut es der Nationalmannschaft gut, wenn man verschiedene Typen im Team hat, die schon einiges durchgemacht haben und sich nicht bei jedem kleinen Widerstand aus der Verantwortung ziehen.“

Noch wichtiger als das vereinsbedingte Blockgefüge ist für Werner die Tatsache, dass viele aktuelle Nationalspieler schon in der Jugend jahrelang zusammengespielt haben: „Es war immer der große Vorteil der Nationalmannschaft, dass es viele Bayern-Spieler gab. Wir haben in der Nationalmannschaft viele Teile, die sich schon lange kennen. Wir haben ein gutes Teamgefüge und haben schon lange viel miteinander gespielt.“

Von den Münchner Triple-Siegern kann die Jogi-Truppe im Hinblick auf die anstehende Europameisterschaft nächstes Jahr vor allem eines abschauen: den unbändigen Erfolgshunger. Abwehrchef Niklas Süle kündigt an: „Wir haben bei Bayern eine Truppe, die jedes Jahr heiß darauf ist, so viel Erfolg wie möglich zu haben. Wir haben hier bei der Nationalmannschaft den gleichen Hunger wie beim FC Bayern.“

Ob die Gier nach Titeln im Nationaltrikot wirklich so groß ist wie beim deutschen Rekordmeister wird sich nächstes Jahr bei der Europameisterschaft zeigen. Süle: „Wir haben eine Mannschaft, die um den Titel wird mitspielen können.“ Mit vielen Chelsea- und noch mehr Bayern-Stars.  bok

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