Grünes Licht für den Amateursport

von Redaktion

Söder und Herrmann geben Wiederaufnahme des Spielbetriebs in allen Ligen bekannt

München – Darauf hatten viele bayerische Amateur-Fußballer und Sportler anderer Sparten sehnlichst gewartet: Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann gaben gestern grüne Licht für die Wiederaufnahme des Amateursports in Bayern. Der Re-Start tritt am 19. September in Kraft. Die wegen der Corona-Krise vor fast einem halben Jahr unterbrochene Saison kann also fortgesetzt werden.

Herrmann betonte, der „gesamte Sport wird freigegeben, auch für den Wettkampfbetrieb“ und könne nun „uneingeschränkt stattfinden“. Allerdings bleiben die Zahlen für Zuschauer beschränkt. Bei Hallensportarten sind vorerst 200 Besucher zugelassen, im Freien 400. Zu einem Fan-Comeback kommt es vorerst nur bei den Amateuren. Die Partien in der Fußball-Bundesliga und im DFB-Pokal müssen im Freistaat weiter vor leeren Rängen ausgetragen werden.

Herrmann erklärte zudem, die nun beschlossenen Lockerungen bedeuteten nicht, „dass damit die Diskussionen beendet sind, wir werden an dem Thema weiterarbeiten“. Dies gelte auch für den Profisport. „Jetzt muss auf Bundesebene die Ministerpräsidentenkonferenz klären, wie das mit den großen Stadien ist, wie das mit dem Profisport ist, und dann können wir weitere Schritte einleiten“, sagte der Innenminister.

Die Lockerungen stießen auf breite Zustimmung. „Das ist eine gute Nachricht für den gesamten bayerischen Breitensport und ein großer Erfolg unserer Fußballvereine, die sich in den vergangenen Tagen nochmals sehr, sehr klar positioniert und den Kurs des Verbandes mit überragender Zustimmung unterstützt haben“, sagt Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), in einer ersten Reaktion: „Uns war es immer wichtig, einen sachlichen Dialog zu führen, eine Klage wäre nur das letzte Mittel gewesen.“ Die Mehrheit der bayerischen Fußballklubs hatte sich jüngst in einer Umfrage für einen baldigen Re-Start in allen Ligen ausgesprochen. Zudem befürworteten zwei Drittel der Vereine, notfalls die bayerische Staatsregierung auf dem Klageweg zu Lockerungen zu zwingen.

Söder kündigte gestern zudem Gespräche über eine in Deutschland einheitliche Regelung für den Umgang der Profisportvereine mit den Hygienevorschriften während der Corona-Pandemie an. „Wir werden uns in den nächsten zwei Wochen nochmal mit allen Bundesländern zusammensetzen und versuchen, eine belastbare Planung zu machen“, sagte er. „Wir brauchen eine einheitliche Lösung.“ Und was für die 1. Liga tauge, müsse auch für die 3. Liga taugen. In den Gesprächen, so Söder, solle es nicht nur um den Fußball gehen, sondern auch um Basketball, Eishockey und Handball.  sid/dpa

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