Rückkehr der Triple-Helden

von Redaktion

Neuer, Müller und Co. melden sich zurück – zunächst mit Cybertraining

VON MANUEL BONKE

München – Natürlich hatte Thomas Müller gute Laune, als er sich gestern Früh auf den Weg zur Säbener Straße machte, um die Saisonvorbereitung aufzunehmen. Als frisch gebackener Triple-Sieger fiebert der 30-Jährige dem Ligastart am 18. September gegen Schalke entgegen – obwohl das Champions-League-Finale in Lissabon gerade einmal 17 Tage zurückliegt.

Wie alle Bayern-Kicker erwartete Müller allerdings kein Vorbereitungsstart im klassischen Sinne. Also war die erste Amtshandlung des Offensivspielers ein kurzer Stopp vor der Parkplatz-Schranke am Trainingsgelände. Als der Weg frei war, fuhr Müller in die Tiefgarage ein und unterzog sich dort an einem Drive-in-Schalter einem Corona-Test. Aus der anderen Ausfahrt ging es dann raus. „Maske aufsetzen nicht vergessen“, flachste er aus dem offenen Fenster in Richtung der Schaulustigen, die sich am Tiefgaragen-Tor versammelt hatten und grinste.

Hansi Flick hatte die erste Cyber-Trainingseinheit um 11 Uhr vormittags angesetzt, also herrschte zwischen zuvor Testungs-Hochbetrieb an der Säbener Straße. Als Erstes trudelte Flick selbst ein, es folgten Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Kapitän Manuel Neuer, der mit dem Fahrrad kam. Auch die deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Niklas Süle fuhren nach ihren Länderspiel-Einsätzen vor. Thiago, der am Sonntag ebenfalls noch mit seinem Nationalteam im Einsatz war, stößt im Laufe der Woche dazu. Gleiches gilt für Lucas Hernandez, der gestern Abend mit Frankreich in der Nations League auf Kroatien traf. Morgen und übermorgen stehen Leistungsdiagnostik und radiologische Untersuchungen auf dem Plan, ehe es am Freitag zum ersten Mal auf den Platz geht.

Fehlen wird dann Tanguy Nianzou. Der 18-jährige Neuzugang zog sich beim Training mit der französischen U 20-Auswahl eine Oberschenkelverletzung zu. Die Münchner müssen also schon früh den ersten personellen Rückschlag hinnehmen, angesichts des vollgepackten Terminplans ist das doppelt bitter. Nicht umsonst warnte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge jüngst: „Wir dürfen bei aller Euphorie nicht vergessen, dass wir vor einer Saison stehen, die so viel Stress wie nie zuvor für die Spieler bedeutet.“

Bereits am 24. September müssen die Münchner Triple-Helden im Supercup gegen Europa-League-Sieger Sevilla in Ungarn ran – erstmals wieder mit Zuschauern. Insgesamt dürfen 3000 Bayern-Fans ins Stadion in Budapest. Für die Einreise nach Ungarn müssen sie allerdings einige Voraussetzungen erfüllen. Neben einer gültigen Eintrittskarte muss ein negativer Corona-Test vorgezeigt werden (in englischer oder ungarischer Sprache), zudem erfolgt an der Grenze ein Gesundheitstest.

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