Bayern eröffnet Saison vor 7500 Fans

von Redaktion

Söder und Reiter einigen sich vor dem Spiel gegen Schalke auf Zuschauer-Kompromiss

München – Der Bundesligaauftakt des FC Bayern gegen Schalke 04 morgen (20.30 Uhr, live im ZDF) wird vor Zuschauern ausgetragen. Der deutsche Rekordmeister aus München stimmte vor dem Duell einem Kompromiss zu, demnach dürfen 7500 Fans die Partie in der Allianz Arena verfolgen. Dies entspricht einer Auslastung der Stadionkapazität von zehn Prozent. Intern wurde beim FC Bayern gestern Abend über die Pläne informiert. Das Ticketing für Dauerkarten-Inhaber startete dann umgehend. Eine offizielle Mitteilung wird für heute erwartet.

Erst am Dienstag hatten sich die Bundesländer beim Thema Fan-Rückkehr in die Stadien und Hallen der Republik auf ganzheitliche Regeln geeinigt. Kein Alkohol, keine Gästefans und eine Befüllung der Arenen zu höchstens 20 Prozent der Gesamtauslastung. Mit Blick auf das Fröttmaninger Rund wären das rund 15 000 Zuschauer. Einziges Problem: Die Behörden arbeiten allem Anschein nach nicht so schnell wie der Rekordmeister. In der Infektionsschutzverordnung des Freistaats war Profifußball vor Zuschauern bis gestern noch tabu.

Eine entsprechende Einigung erzielten gestern Abend dann Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gemeinsam mit dem deutschen Meister, der unter anderem durch seinen Präsidenten Herbert Hainer vertreten wurde. Reiter betonte, mögliche Infektionsketten könnten im Zweifel nachvollzogen werden – es gebe nur personifizierte Karten: „Wir kennen jeden einzelnen Zuschauer und wissen, wo er sitzt.“

Auch bei der An- und Abreise sieht Reiter kein großes Problem. Bei insgesamt 7500 Zuschauern gehe man davon aus, dass bis zu drei Viertel mit dem Auto kommen. Und ein U-Bahn-Zug fasse 900 Menschen.

„Das Ganze ist ganz klar als Test und als Versuch deklariert“, sagte Reiter über den vereinbarten Probebetrieb in den Stadien. Übernächste Woche werde man dann über eine Regelung für das nächste Heimspiel diskutieren. Zudem sagte Reiter, die Begrenzung auf 10 Prozent der Stadion-Kapazität gelte fürs erste auch für das Grünwalder Stadion.

Die Wiederzulassung von Zuschauern ist und bleibt – so hatten es die Länderchefs betont – weiterhin vom Infektionsgeschehen in den jeweiligen Regionen abhängig. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner bei oder über 35, so werden die Stadien laut dem Länderbeschluss „in der Regel“ wieder zugemacht. In München lag der Wert am Mittwoch bei 45,53, Quelle Stadt München. Maßgeblich sind jedoch die Zahlen des Robert-Koch Institut, die eine Inzidenz von 34,0 auswiesen.

Fakt ist: Der FC Bayern ist vorbereitet, um nun kurzfristig eine Partie vor Zuschauern sowie unter Einhaltung der allgemein bestehenden Hygienemaßnahmen zu organisieren. „Wir sind jederzeit in der Lage dazu“, hieß es gestern vonseiten des Triple-Siegers.

Speziell die Allianz Arena bietet aufgrund ihrer hochmodernen Infrastruktur die Möglichkeit, die allgemeine Sicherheit aller teilnehmenden Personen zu gewährleisten. Es gibt genügend Zugänge, Parkmöglichkeiten im Sinne einer individuellen Anreise, sämtliche Hygienestandards werden erfüllt. In der Arena wird es morgen also wieder laut – und das freut nicht zuletzt auch Horst Seehofer. „Ich begrüße sehr, dass Bund und Länder sich früher als geplant verständigt haben, wie das im Sport in verantwortlicher Weise geschehen kann“, so der Innenminister.

Bayern-Titelrivale Dortmund plant in seinem ersten Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach mit rund 10 000 Zuschauern.  lop, hlr, dpa

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