Der Tritt wurde schwer und schwerer am Cormet de Roselend, dann stieg André Greipel vom Rad und beendete damit sein wohl letztes Abenteuer bei der 107. Tour de France. Endstation in den Alpen, hieß es für den Altstar am Donnerstag. Drei Tage vor dem Finale in Paris ging nichts mehr für den 38-Jährigen. Angeschlagen vom Sturz zu Beginn der Rundfahrt gaben die hohen Bergriesen Greipel den Rest. „Der Sturz, Antibiotikum, Verdauungsprobleme – das war schon eine Tortur“, berichtete der Sprinter, der zweimal (2015 und 2016) die Schlussetappe auf den Champs-Elysées in Paris gewann.
Schon auf der Königsetappe am Mittwoch war er mit letzter Kraft im Zeitlimit geblieben. Bei seiner zehnten Tour-Teilnahme muss er zum zweiten Mal vorzeitig aufgeben. Ob er noch einmal bei der Tour an den Start geht? „Ich gehe davon aus, dass das meine letzte Tour ist“, sagte der 38-Jährige und ergänzte: „Aber das ist in Ordnung.“
Im nächsten Jahr kommt der Vierfach-Champion Chris Froome in Greipels Rennstall Israel Start-Up Nation. Dann geht es für die von Milliardär Sylvan Adams alimentierte Mannschaft um das Gelbe Trikot, viele Helfer wurden für Froome bereits verpflichtet. Für Greipel, der gerade bis 2022 verlängert hat, ist dann im Tour-Kader kein Platz mehr.