München – Alles begann mit „Thiago oder nix“, nun heißt es: Nix mehr Thiago! Nach monatelangem Hin und Her ist die Seifenoper rund um den spanischen Ballartisten vorbei – und zwar mit rundum negativem Ende für den FC Bayern. Wie das Portal „The Athletic“ gestern als Erstes vermeldete, ist der Transfer des 29-Jährigen zu Liverpool in trockenen Tüchern. Später machte es Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge offiziell: „Ich kann bestätigen, dass sich der FC Bayern mit dem FC Liverpool final geeinigt hat. Es war der große Wunsch von Thiago, zum Ende seiner Karriere noch einmal etwas Neues zu machen.“ Der Rekordmeister, der den Bundesliga-Auftakt heute gegen Schalke als Ultimatum für den Deal angesetzt hatte, kassiert ein Jahr vor Vertragsende des Mittelfeldspielers die geforderte Ablöse von rund 30 Millionen Euro – gibt mit Thiago jedoch einen Spieler ab, den Hansi Flick nur zu gerne behalten hätte. Das unterstrich er auch gestern noch einmal: „Ich kann Kloppo nur gratulieren. Er bekommt einen Top-Spieler und einen sensationellen Menschen. Es war sehr emotional, als er sich von uns verabschiedet hat. Wir verlieren einen Qualitätsspieler.“ Hinter Leon Goretzka und Joshua Kimmich stehen dem Trainer im defensiven Mittelfeld also nur noch Corentin Tolisso und Michael Cuisance zur Verfügung, die sportliche Leitung sei aber bereits auf der Suche. Flick: „Wir sind mit Hasan (Sportvorstand Salihamidzic, d. Red.) und seiner Abteilung in Kontakt und guten Mutes, dass wir da noch was machen können.“
In der Hintermannschaft ist alles bestens – wäre da nicht die unendliche Posse um David Alaba, die die Bosse langsam aber sicher auf die Palme bringt. Speziell Salihamidzic, der den Gehaltspoker nun auf die nächste Eskalationsstufe gehoben haben dürfte. Im „kicker“ sagte er: „Beim FC Bayern gibt es eine sportliche und finanzielle Obergrenze: Robert Lewandowski und Manuel Neuer. Ich denke nicht, dass David selbst glaubt, er stünde über diesen zwei Kollegen.“ Mit Blick auf Alabas Agenten fügte er an: „Zahavi denkt in anderen Dimensionen, das kann er, aber da werden wir ihm nicht folgen.“
Rummenigge versuchte gestern, die Wogen zu glätten. „Ich empfehle wirklich allen Parteien, keine Kommentare mehr in der Öffentlichkeit abzugeben“, sagte er. Und Flick erklärte zum Streitfall: „Ich wünsche mir, dass beide Seiten aufeinander zu gehen und Schärfe rausnehmen.“ lop