Die Basketballer sind gerüstet

von Redaktion

Bayern richten sich auf Spiele im Audi Dome mit Fans ein

VON PATRICK REICHELT

München – Die Delegation um Marko Pesic war zu spät dran. Das hatte seinen Grund, der Geschäftsführer der Basketballer des FC Bayern war eben noch im Gesundheitsamt gefragt. Auch die Basketballer wollen schließlich vorbereitet sein, auf die Dinge die nun kommen werden. Am 2. Oktober soll mit dem Euroleague-Spiel gegen Olimpia Mailand die neue Saison ihren Anfang nehmen. Und entsprechend den Beschlüssen der Konferenz der Ministerpräsidenten zu Wochenbeginn wollen die Bayern den Schlager gegen Malcolm Delaney und Kollegen vor Publikum bestreiten.

Eine Auslastung von maximal 20 Prozent ist in der insgesamt sechswöchigen Testphase erlaubt. Gut 1300 Fans dürften die Bayern also zulassen. Über die wirtschaftliche Seite will zumindest Pesic lieber nicht reden, denn „es ist klar, dass das nicht ausreicht“. Aber das nimmt Bayerns Basketball-Chef gerne hin: „Es ist erst mal super, dass wir wieder Kontakt mit den Fans haben.“

Seit dem Finalturnier der BBL haben sich die Bayern mit dieser Möglichkeit befasst. Florian Kainzinger, der Mediziner, der derzeit so ziemlich den gesamten Mannschaftssport im Land berät, hatte auch den Audi Dome intensiv unter die Lupe genommen. Seine Expertise war ermutigend ausgefallen: „Entsprechend den allgemein bekannten Regeln könnte man nach meiner Ansicht ohne Bedenken mit 3000 Menschen arbeiten.“

Dass das so ist, hat kurioserweise auch mit der Arena zu tun. So verfügt der eigentlich veraltete Audi Dome nicht zuletzt auch über eine Belüftungsanlage, die besser ist als vieles, was im Land zu finden ist. „Die Halle ist in einer Zeit gebaut worden, als Rauchen noch erlaubt war. Da hast du einen anderen Standard gebraucht“, sagte Kainzinger.

Das Konzept der Bayern sieht zudem vor, die Besucherströme zu kanalisieren. Die ausschließlich personifizierten Tickets werden mit individuellen Einlasszeiten versehen. Wer zu spät kommt, darf erst nach Spielbeginn in die Halle. So oder so übrigens – anders als im Fußball – zunächst nur mit Maske. Der Rest geht in die Details: Der Toilettengang wird von Sicherheitspersonal geregelt. Getränke werden an den Platz geliefert, der Essensverkauf wohl komplett ins Freie verlegt. Das alles haben die Bayern in einem 80 Seiten starken Konzept verewigt. Ob es erfolgreich ist, da ist sich der Club sicher, wird auch maßgeblich von den Menschen abhängen, die nun tatsächlich Zugang zum Audi Dome bekommen. „Der Fußball hat da ja schon ein gewisses Bild abgegeben in Sachen Disziplin“, betonte Florian Kainzinger, „es ist eine Testphase, da ist jeder Einzelne gefordert.“

Die Tickets bei den Basketballern werden zunächst übrigens ausschließlich den Dauerkarteninhabern zukommen. Wettbewerbsabhängig hat der Verein trotz der Pandemie zwischen 2000 und 3000 Saisontickets verkauft. „Vollkommen klar, dass wir zuerst die Fans belohnen werden, die uns so treu geblieben sind“, sagte Pesic.

Angst vor ähnlichen Verwirrungen wie im Fußball in den vergangenen Tagen, die mit einer völligen Aussperrung von Fans für die Bundesliga-Auftaktpartie des FC Schalke 04 endeten, hat man bei den Basketballern übrigens nicht. Die nun gültige bayerische Verordnung für den Profisport lässt auch bei steigendem Infektionsgeschehen Spiele vor möglicherweise kleineren Zuschauergruppen zu.

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