„Ich muss die Arbeit zu Ende bringen“

von Redaktion

Tour-Anführer Roglic: Volle Konzentration auf Bergzeitfahren

Champagnole – 36,2 Kilometer im Kampf gegen die Uhr beim Bergzeitfahren am heutigen Samstag warten auf Primoz Roglic noch als letztes Hindernis auf dem Weg zu seinem ersten Triumph. „Ich denke seit Mittwoch bereits an das Zeitfahren. Ich muss konzentriert bleiben und die Arbeit zu Ende bringen“, sagt der Slowene, der seit dem Start in Nizza vor drei Wochen mit seinem Super-Team Jumbo-Visma keine Schwächen gezeigt hat.

57 Sekunden liegt der frühere Skispringer vor seinem erst 21 Jahre alten Landsmann Tadej Pogacar. Hört sich wenig an, ist es aber eigentlich nicht. Denn Roglic ist der klar bessere Zeitfahrer. Im vergangenen Jahr knöpfte der 30-Jährige bei seinem Vuelta-Triumph Pogacar im Zeitfahren knapp 90 Sekunden ab. Seit seinem Debüt in der World Tour gewann Roglic bereits vier Zeitfahren bei großen Rundfahrten.

Und dann hat er auch das Gelbe Trikot auf seinen Schultern. „Wenn man es hat, ist es verrückt, was mit den Leuten passiert. Ich versuche davon zu profitieren“, sagt Roglic. Schon im Vorjahr hatte das Trikot Julian Alaphilippe fast zwei Wochen lang die Berge hinaufgetragen, nun beflügelt es Roglic.

Ganz unterschätzen darf Roglic den Tour-Debütanten Pogacar aber nicht. Bei den slowenischen Zeitfahrmeisterschaften nach Pokljuka hinauf wurde er Ende Juni vom Youngster düpiert. So wird der junge Kletterer auch ganz auf die letzten sechs Kilometer setzen, wenn es zum Finale furioso bei der Kletterpartie mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5 Prozent kommt. Der drittplatzierte Kolumbianer Miguel Angel Lopez, der weitere 30 Sekunden zurückliegt, dürfte im Zeitfahren im Bereich von Pogacar liegen und keine große Gefahr darstellen.

So müsste schon viel passieren, dass am Sonntag auf den Champs Élysées nicht zum ersten Mal in der Tour-Historie die slowenische Hymne abgespielt wird.  dpa

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