Ein Hoch auf die Jugend

von Redaktion

Ein extrem junger BVB überzeugt – will über Meisterkampf aber nicht reden

Dortmund – Zarte Hoffnungen auf einen echten Meisterkampf in dieser Saison erstickten Borussia Dortmunds Sportchefs nach dem furiosen Auftakt ihrer Teenie-Stars im Keim. Knapp 10 000 Fans feierten ihre Rückkehr ins Stadion und die gnadenlose Effizienz der BVB-Super-Talente nach der 3:0-Show im Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach; Lucien Favre aber winkte bei der Frage nach einer Reaktion auf Champions-League-Sieger FC Bayern müde ab. „Wir sprechen nicht von Bayern. Das bringt nichts“, befand der BVB-Coach am Samstagabend. „Das ist die beste Mannschaft der Welt. Sie haben so viel Qualität überall. Wenn das jemand nicht sieht, hat er ein Problem. Dann sollte er einen anderen Job machen.“

Auch Sportdirektor Michael Zorc hat keine Lust mehr auf Titel-Ansagen ob der Dominanz des Serienmeisters, der den BVB-Erzrivalen FC Schalke am Freitag mit 8:0 zermalmt hatte, dass es der Konkurrenz angst und bange wurde. „Wir haben in der Bundesliga den FC Bayern. Das ist der absolute Top-Favorit auf den Titel. Wir müssen das in der sportlichen Verantwortung realistisch einschätzen“, sagte Zorc „Sportstudio“. Was seine Jungstars lieferten, war einerseits beeindruckend, insgesamt aber auch etwas glücklich. „Das Ergebnis war wirklich zu hoch, weil Gladbach sehr gut gespielt hat“, räumte nicht nur Zorc ein. Gegen den ambitionierten Vorjahres-Vierten lief das Spiel aus Dortmunder Sicht perfekt. Die Tore durch den erst 17 Jahre alten Giovanni Reyna (35. Minute) und den 20 Jahre alten Torjäger Erling Haaland (54., Foulelfmeter/77.) fielen auch laut BVB-Coach Favre „genau zum richtigen Zeitpunkt“.

Selbst Gladbachs Coach Marco Rose nach einer „insgesamt ausgeglichenen Partie“ zugeben: „Dortmund war individuell stärker und effektiver.“ Das lag vor allen an den BVB-Super-Teenies. „Die Jungen machen richtig Spaß. Das ist eine spannende Gruppe mit viel, viel Energie“, sagte BVB-Torschütze Reyna, der im Zusammenspiel mit dem ebenfalls erst 17 Jahre alten Mega-Talent Jude Bellingham für reichlich Wirbel sorgte. „Beide sind extrem weit für ihr Alter, das habe ich selten so gesehen“, lobte Zorc.

Bei den knapp 10 000 Fans, die wieder ins Stadion durften, und einigen Spielern schürte der Auftritt durchaus Hoffnungen, den Bayern zumindest etwas gefährlicher zu werden als zuletzt. „Die Mischung in dieser Saison ist besser als in der letzten, auch was Trainingseinsatz und Professionalität angeht“, befand Abwehrchef Hummels, noch während sich die BVB-Teenies auf einer Ehrenrunde als Matchwinner feiern ließen. In Marco Reus und Julian Brandt saßen beim BVB außerdem noch weitere Hochkaräter nur auf der Bank. „Wir haben schon ein Haufen guter Fußballer. Wenn wir das in eine vernünftige Struktur bekommen, sind wir eine Top-Mannschaft“, meinte der Weltmeister von 2014.  dpa

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