Kerber-Blamage in der ersten Runde

von Redaktion

Deutschlands beste Tennisspielerin chancenlos gegen Teenagerin aus Slowenien – Struff weiter

Paris – Ohne jede Gegenwehr ist Angelique Kerber bei den French Open bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die deutsche Nummer eins verlor am Montagabend bei nasskaltem Wetter in Paris gegen die erst 19 Jahre alte Slowenin Kaja Juvan mit 3:6, 3:6 und zeigte dabei eine blamable Vorstellung. Nach gerade einmal 67 Minuten war der völlig enttäuschende Auftritt von Kerber bereits wieder vorbei.

Damit ist die Bilanz der deutschen Damen in der französischen Hauptstadt bislang desaströs. Nach Anna-Lena Friedsam, Andrea Petkovic und Tamara Korpatsch ist Kerber bereits die vierte Deutsche, die in der ersten Runde verloren hat. Am Dienstag sind noch Laura Siegemund und Julia Görges im Einsatz.

Eine Entschuldigung für den völlig uninspirierten und lustlosen Auftritt der 32 Jahre alten Kielerin konnten die widrigen Bedingungen aber nicht sein. Schon im ersten Satz leistete sich Kerber 16 leichte Fehler und gab den Durchgang nach nur 36 Minuten ab. Im zweiten Satz wurde die Leistung dann noch schlechter. Fast schien es so, als wolle Kerber die Partie einfach nur schnell hinter sich bringen. „Das ist nicht die Gegenwehr, die wir gewohnt sind von Angelique Kerber“, kritisierte Barbara Rittner, Damen-Chefin im Deutschen Tennis Bund, als TV-Expertin bei Eurosport. „Ich bin ein bisschen schockiert.“

Vor Kerber war bereits Petkovic chancenlos ausgeschieden. Als die Niederlage absehbar war, spürte sie eine tiefe Enttäuschung. „Ich war total traurig, dass das Spiel so schnell vorbeigeht“, sagte die 33 Jahre alte Tennisspielerin nach ihrem Erstrunden-Aus. 3:6, 3:6 hieß es nach nur 73 Minuten gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa.

Wieder einmal hatte sich Petkovic nach einer Verletzungspause auf die Tour zurückgekämpft. Für die frühere Top-Ten-Spielerin war es das erste Match seit Oktober 2019. Danach hatte sie wegen Knieproblemen pausieren müssen und war im Februar sogar am Knie operiert worden. Auf die US Open hatte sie noch verzichtet. Zum einen, weil sie bei der Hochzeit ihrer Schwester dabei sein wollte, zum anderen aber auch, um dem lädierten Knie nicht die rasante Umstellung von Hartcourt auf Sandplatz zuzumuten.

An ein Karriereende denkt Petkovic trotzdem noch nicht. Vielmehr richtet sie schon jetzt ihren Blick auf das Jahr 2021, in dem sie „noch einmal angreifen will“, wie sie am Montag ankündigte. „Mein Fokus wird jetzt darauf liegen, mich gut zu erholen und mich dann gut auf die neue Saison vorzubereiten“, sagte die Fed-Cup-Spielerin.

Einziger Lichtblick aus deutscher Sicht war am Montag Jan-Lennard Struff. Der 30 Jahre alte Warsteiner rang den starken Amerikaner Frances Tiafoe mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:3, 6:7 (2:7), 6:3 nieder und meisterte damit wie Alexander Zverev und Dominik Koepfer seine Auftakthürde in Paris. Jan-Lennard Struff zeigte jenen Kampfeswillen, den Kerber komplett vermissen ließ und verwandelte nach genau vier Stunden seinen ersten Matchball.  sid/dpa

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