München – Es war (und ist) das große Thema in den einschlägigen Internet-Foren zum Thema 1860: Brauchen die Löwen noch einen torgefährlichen Ideengeber hinter den Spitzen, einen neuen Bekiroglu, einen wie diesen abgezockten Sercan Sararer, der bei Türkgücü München in zwei Spielen schon vier Scorerpunkte (ein Tor, drei Assists) gesammelt hat?
Das 1:1 am Samstag gegen den 1. FC Magdeburg, von Trainer Michael Köllner als gefühlte Niederlage bezeichnet, hat der Debatte frisches Futter geliefert. Gegen tief stehende, ausschließlich auf Konter bedachte Gäste, fiel den Löwen lange Zeit nichts Überzeugendes ein. Kein Mutmacher mit Blick auf die kommenden beiden Gegner aus Zwickau (3. Oktober) und Lübeck (10. Oktober), die kaum angenehmer zu bespielen sein werden. Bis zum 5. Oktober ist das Transferfenster in diesem Jahr coronabedingt noch geöffnet, doch auf eine Nachverpflichtung deuten die jüngsten Äußerungen der 1860-Geschäftsführung nicht hin. „Im Fußball kann sehr viel passieren, wir sind bis dato weitestgehend verletzungsfrei geblieben“, sagte Finanzboss Marc-Nicolai Pfeifer. „Nichtsdestotrotz: Sollte sich da noch was tun, dann sind wir gut vorbereitet und könnten uns gegebenenfalls nochmals engagieren.“ Sportchef Günther Gorenzel geäußert hat mit Erik Tallig, Rückkehrer Richard Neudecker, Martin Pusic und Talent Tim Linsbichler bislang vier Offensivspieler verpflichtet hat.
Trainer Michael Köllner bieten sich nun eine Reihe an Optionen. Beispielsweise wäre eine neue Doppelspitze Mölders/Pusic denkbar, dahinter könnte Lex wirbeln, flankiert von Tallig und Neudecker/Dressel.
Pusic’ Viertelstunden-Einsatz gegen Magdeburg gab durchaus Anlass zu Optimismus. Der Austro-Kroate präsentierte sich agil, scheiterte bei seiner Kopfballchance am blockenden Ex-Löwen Korbinian Burger. „Er ist ein Torjäger, taucht dort auf, wo die Bälle runterfallen“, lobte Köllner den 32-Jährigen. „Er kann sicher ein ganz, ganz wertvoller Spieler für uns werden. Man hat aber auch gesehen, dass wir noch ein paar Tage brauchen, bis wir ihn komplett in unser Spiel integriert haben.“ Pusic hat’s vernommen. Vier Trainingstage bleiben bis zur Reise nach Zwickau. lk