Schalker Modell: Baum macht die Taktik, Naldo motiviert

von Redaktion

Der frühere Augsburg-Coach muss unter finanziell prekären Bedingungen loslegen – Erstes Spiel in Leipzig

Gelsenkirchen – Mit Manuel Baum als Taktik-Chef und dem Ex-Kapitän Naldo als Motivator und Identifikationsfigur will Schalke 04 den Weg aus der Krise finden. Das ungleiche Duo soll den beispiellosen Absturz der Königsblauen nach 18 Spielen ohne Sieg stoppen. Der ehemalige Augsburger Baum trat am Mittwoch die Nachfolge des gefeuerten David Wagner als Chefcoach an, Publikumsliebling Naldo steht dem 41-Jährigen als „Co“ zur Seite. Sportvorstand Jochen Schneider bezeichnete Baum als „absoluten Fachmann“, der seinen Teams immer „klare Strukturen und Abläufe auf dem Platz“ gegeben habe: „Das ist in unserer Situation ein ganz wichtiger Faktor.“

Baum, der einen Zweijahresvertrag unterschrieb, betonte: „Unsere dringlichste Aufgabe ist es, der Mannschaft so schnell wie möglich wieder Erfolgserlebnisse zu geben.“ Rückkehrer Naldo, der Schalke im Januar 2019 verlassen hatte, will „all das, was ich in meinen knapp 19 Jahren als Profi gelernt habe“, einsetzen, um Baum zu unterstützen. Das Duo soll am Mittwochabend erstmals das Training leiten und am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel beim Champions-League-Halbfinalisten RB Leipzig sein Debüt geben.

Der frühere Bayernliga-Torwart Baum hatte beim FC Augsburg erste Trainererfahrung in der Bundesliga gesammelt. Im Dezember 2016 übernahm der ehemalige Nachwuchschef beim FCA das Profiteam und führte es zweimal ins Tabellenmittelfeld. Im April 2019 wurde Baum gefeuert, als Augsburg nach 28 Spielen nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hatte. Danach wechselte der diplomierte Sportwissenschaftler zum DFB und kehrte in die Jugendarbeit zurück. Zunächst war er für die U20-Nationalmannschaft zuständig, zuletzt für die U18-Junioren.

Für die Motivation und die Ansprache in der Kabine steht ihm Naldo zur Seite. Der Brasilianer hatte sich von 2016 bis 2019 auf Schalke zu seinem Publikumsliebling und einer Identifikationsfigur entwickelt. In Erinnerung blieb vor allem sein Kopfballtor zum späten Ausgleich beim historischen 4:4 im Revierderby in Dortmund im November 2017. Der 38-Jährige muss die schwierige Mannschaft in den Griff bekommen, die in den vergangenen Jahren für viel Geld, aber ziemlich planlos zusammengekauft worden war.

Entscheidend war bei der Besetzung der Wagner-Nachfolge auch das Geld. Die Verbindlichkeiten liegen bei 205,3 Millionen Euro.  sid

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