von Redaktion

Wortspiele

Das ist Spezialwissen für Fußballquiz-Veranstaltungen: Giovanni Reyna und Erling Haaland haben im selben Spiel ihr Bundesligadebüt gegeben – im Januar, als Borussia Dortmund 5:3 in Augsburg siegte. Beide wurden eingewechselt. Doch die komplette Aufmerksamkeit richtete sich auf den Norweger, den der BVB aus Salzburg geholt hatte. Er wuchtete den Ball dreimal ins Netz. Auf den anderen Neuen im Team musste Trainer Lucien Favre explizit hinweisen: Giovanni Reyna, 17 geworden und hochgezogen aus dem eigenen Nachwuchs. Er nennt ihn „Gio“.

Ein Dreivierteljahr später merkt man, wie wunderbar der feingliedrige Reyna und der wuchtige Haaland harmonieren. Reyna bereitete drei Treffer vor beim Dortmunder 4:0 gegen den SC Freiburg, Haaland zerschoss zweimal beinahe das Netz. Nun gibt es einen Namen für beide: Reynland. Sie sind als Duo auf dem Weg zur Marke – wie einst in München Arjen Robben und Franck Ribery als „Robbery“.

Haaland verdiente sich nach einer schwachen Partie eine Woche zuvor in Augsburg nun jeden Respekt. „Manchmal gibt es solche Viecher, vor dem Tor ist er eine Drecksau“. überhäuft ihn Freiburgs Trainer Christian Streich mit Komplimenten aus der harten Fußballsprache. Vollstrecker Haaland überzeugte übrigens auch mit einer Vorlage für Felix Passlack zum 4:0-Endstand. Keine Egoshow also. „Jep, ich kann nicht nur Tore, ich gebe auch Assists“, sprach Haaland.

VfB Stuttgart

Drei Spiele absolviert, in jedem ein Tor geschossen, das ist eine Verlässlichkeitsquote von 100 Prozent – was hat der VfB Stuttgart denn da für einen guten Mann an Land gezogen? Wer ist Sasa Kalajdzic?

Zunächst: Er ist nicht neu, er war schon letzte Saison da. Aber ein Kreuzbandriss verdarb ihm dieses Jahr. Nun ist er gesund – und profitiert davon, dass eine Stelle frei geworden ist, weil Nicolas Gonzalez länger ausfällt.

Sasa Kalajdzic ist Österreicher und 23. Über sein jüngstes Tor, das das 1:1 gegen Leverkusen bedeutete, sagt er: „Ich bin in Richtung der zweiten Stange gelaufen, und dann ist mir der Ball perfekt auf den Kopf gefallen.“ Egal: In seiner Heimat wird es bemerkt, dass da eine Alternative fürs Sturmzentrum heranwächst. Der deutsche Teamchef der Österreicher, Franco Foda, hat ihn nun erstmals eingeladen. Bis die Nachricht zu Sasa Kalajdzic durchdrang, dauerte es: Sein Handy war kaputt, einer Verbandssekretärin gelang es letztlich, die Frohbotschaft zu übermitteln.

Werder Bremen

Werder Bremen stand eigentlich immer für Spektakel, für beherzte Offensive. Der Münchner Podcaster Max-Jacob Ost, der für seine Sendung „Rasenfunk“ alle neun Partien eines Spieltags über die kompletten 90 Minuten ansieht, twitterte über Werders Vorstellungen: „Früher waren das meist die Zuckerli im Spieltag, da war immer was los. Jetzt eher der Lebertran der Liga.“ Wieder so ein Beispiel: das 1:0 gegen Bielefeld. Glücklich schon deshalb, weil die Aberkennung des Bielefelder Ausgleichstreffers eine abenteuerliche Schiedsrichter-Entscheidung war. Bremens Torschütze Bittencourt: „Ab morgen fragt keiner mehr, wie das Spiel war, und deswegen ist es mir auch gerade vollkommen egal, wie die zweite Hälfte lief.“ Pragmatisch, aber nicht Werder. GÜNTER KLEIN

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