Früher Abstiegskampf

Endzeitstimmung nach drei Runden

von Redaktion

GÜNTER KLEIN

Drei Spieltage sind vorbei in der Fußball-Bundesliga. Wenn man bedenkt, dass noch 31 Runden kommen und darüber hinaus die Geschehnisse aus Champions, Europa und Nations League den nationalen Betrieb unweigerlich beeinflussen werden, sind drei Spieltage ein Nichts. Man weiß ja: Wer jetzt oben steht, wird – außer es ist der FC Bayern, der voranschreitet – am Ende nicht mehr dort zu finden sein. Zusammengefasst: Nach drei Spieltagen können zwar die Bayern Meister sein, aber es sind gewiss noch keine Absteiger gefunden.

In dieser Saison fühlt sich das, die unteren Tabellenregionen betreffend, anders an. Man kann sich eigentlich nicht erinnern, dass beim aktuell Sechzehnten, Siebzehnten und Achtzehnten schon einmal eine solche Endzeitstimmung geherrscht hätte. Wobei zwei von ihnen bereits zum letzten Mittel, dem Trainerwechsel, gegriffen haben.

Schalke, Mainz und der 1. FC Köln, bei dem der Übungsleiter noch im Amt ist: Sie alle haben nicht schon letzte Saison auf ihre Probleme reagiert, sie haben sie mit in die neue Saison genommen. Und sie treffen auch jetzt keine guten Entscheidungen. Vielleicht auch deshalb, weil sie im Management schlecht aufgestellt sind.

Gehen wir die Reihe durch. Schalke hat Jochen Schneider, der als Mann mit Supervernetzung gepriesen wurde, als man ihn aus der zweiten Reihe von Rasenballsport Leipzig holte. Dann holt Schneider, der alles wissen soll, als Trainer Manuel Baum, der vor ein paar Wochen für Sky den FC Schalke 04 aufgrund des Kaders, dem er nun vertrauen muss, auf Platz 15 getippt hat. Kaderplaner ist Michael Reschke, der schon den VfB Stuttgart trotz nicht so schlechter finanzieller Voraussetzungen in die 2. Liga geplant hat.

In Mainz wirkt Rouven Schröder, der in seiner Personalpolitik seit Jahren durch die Szene irrlichtert. Mit halbjährigen Leihen gescheiterter Prominenter (Bojan Krkic, Nigel de Jong) leitete er den Niedergang ein. Nun hat Mainz eine gesichtslose Truppe.

Und Köln: Seit Horst Heldt Manager ist, geht es drunter und drüber in diesem Tollitäten eh schon von Natur aus zugeneigten Verein. Erfolgreich war Heldt vor 13 Jahren in Stuttgart. Und seitdem?

Vielleicht sagen die ersten drei Spieltage schon eine ganze Menge aus.

Guenter.Klein@ovb.net

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