München – Die einen kommen, die anderen gehen – oder besser gesagt: Sie werden verliehen. Das trifft zumindest auf die Bayern-Youngster Adrian Fein (21) und Michael Cuisance (21) in diesem Transferfenster zu, das gestern um 18 Uhr schloss. Erst weit nach den Neuzugängen wurden die Abgänge offiziell verkündet, denn hinter den Kulissen hatten die Verantwortlichen um Sportvorstand Hasan Salihamidzic bis zur letzten Minute an Leihgeschäften für ihre Talente gebastelt. Nur Joshua Zirkzee (19) bleibt doch.
Mittelfeldspieler Fein, der erst im Sommer nach einer einjährigen Leihe vom Hamburger SV zurückkehrte, hatte gleich zwei vielversprechende Offerten von europäischen Top-Clubs vorliegen: Von Europa-League-Teilnehmer PSV Eindhoven aus Holland und dem spanischen Erstligisten FC Valencia. In Eindhoven ist der Deutsche Roger Schmidt Cheftrainer, zudem in Abwehrspieler Philipp Max ein Landsmann aktiv. Nach der Verpflichtung von Marc Roca konnte Trainer Hansi Flick Eigengewächs Fein nicht ausreichend Spielzeit garantieren – darum wurde spät ein Leihgeschäft forciert. Es gilt für ein Jahr.
Ähnlich gestaltete sich die Situation bei Nachwuchsstürmer Zirkzee. Durch die Verpflichtung von Eric-Maxim Choupo-Moting ist der Platz als Ersatz von Robert Lewandowski nun prominent besetzt. Ein Leihgeschäft mit Zirkzees Heimatclub Feyenoord Rotterdam hätte ihm Spielzeit verschaffen können und sollen. „Das wäre ein ausgezeichneter Spieler für uns. Wenn es passt, werden wir versuchen, ihn unter Vertrag zu nehmen“, sagte Trainer Dick Advocaat. Das klappte leider nicht. Wie kurz nach Transferschluss bekannt wurde, hat sich das Geschäft zerschlagen.
Ein Leihgeschäft mit anschließender Kaufoption strebten die Münchner Macher bei Edeltechniker Cuisance an. Der Franzose absolvierte gestern Vormittag den Medizincheck bei Olympique Marseille, wo er ein Jahr bleibt. Die Leihe soll mit dem Kaufpreis von Neuzugang Bouna Sarr verrechnet werden. Ein vor der Transferperiode sicher geglaubter Abgang bleibt den Bayern hingegen erhalten: Javi Martinez konnte sich mit Atlétic Bilbao nicht einigen – und bleibt den Bayern weiterhin erhalten. bok, hlr