Die Rückkehr des Bayern-Blocks

von Redaktion

Mit fünf Münchnern in Kiew – Welche Rolle sie in der Mannschaft spielen sollen

Köln/München – Beinahe ein Jahr ist es her, dass Manuel Neuer für die Nationalmannschaft auflief. Das letzte Mal stand der Kapitän am 16. November beim 4:0-Sieg in Mönchengladbach gegen Weißrussland im DFB-Tor und erhielt von Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry Münchner Unterstützung. Wenn die Nationalmannschaft am Samstag in der Ukraine antritt, wird das genannte Quartett des FC Bayern um Niklas Süle erweitert.

Somit kann Bundestrainer Joachim Löw endlich wieder auf seinen Bayern-Block zurückgreifen – und der strotzt nach dem Triple-Triumph nur so vor Tatendrang. „Die Bayern-Spieler bringen die Qualität mit, die man braucht in solchen Spielen. Davon werden wir profitieren“, ließ Löw wissen.

Welche Rollen die Bayern in der angeschlagenen Mannschaft einnehmen sollen;

Manuel Neuer: Der Kapitän ist bei Löw der unumstrittene Anführer. Zwischenzeitlich musste sich Neuer, etwas mehr als üblich, mit Torwart-Konkurrent Marc-André ter Stegen um den Platz zwischen den Pfosten duellieren. Doch spätestens seit dem 8:2-Jahrhundertsieg im Champions-League-Turnier gegen den FC Barcelona mit ter Stegen ist die Rangfolge wieder klar definiert. Mit seiner Erfahrung und stark ausgeprägten fußballerischen Fähigkeiten ist Neuer für Löw nicht nur auf der Linie, sondern auch im Spielaufbau wichtig.

Niklas Süle: Anders als beim FC Bayern ist der bullige Innenverteidiger in der Nationalmannschaft der klare Abwehrchef. Süle ist derjenige, der die Kommandos von hinten aus der Abwehrkette gibt und den Ball auch mal in die Tiefe spielt, um die schnellen DFB-Angreifer in Szene zu setzen.

Joshua Kimmich: Obwohl der Mittelfeldspieler mit Toni Kroos einen prominenteren und erfolgreicheren Nebenmann hat, ist Kimmich der klare Chef auf dem Platz. Das liegt nicht nur an seinem fußballerischen Können, sondern vor allem auch an seinem Willen und seiner Siegermentalität. Wer sehen will, was Bundestrainer Joachim Löw im Zentrum zuletzt so vermisst hat, sollte sich die letzten Minuten des Supercups vor zehn Tagen anschauen, als Kimmich den Ball im Fallen zum entscheidenden 3:2 geradezu ins Tor gezwungen hatte.

Leon Goretzka: Der Achter ist von allen Münchnern vermutlich derjenige, der seinen Stammplatz bei der Nationalmannschaft am wenigsten sicher hat. Allerdings hat Goretzka seit der Corona-Unterbrechung im Verein einen großen Leistungssprung gemacht und ist aus der dortigen Zentrale nicht mehr wegzudenken. Beim DFB hat man den Muskelprotz Goretzka mit seiner Torgefahr noch nicht so kennen und schätzen gelernt, wie es beim Triple-Sieger der Fall ist. Das dürfte sich aber bald ändern.

Serge Gnabry: Für Jogi Löw ist Serge Gnabry das, was Robert Lewandowski für Bayern-Trainer Hansi Flick ist: die personifizierte Torgarantie. Kein Wunder, dass der Bundestrainer schon vergangenes Jahr ankündigte: „Serge Gnabry spielt immer.“  bok

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