München – Der Erfurter Arzt Mark S. war nach Ansicht des leitenden Ermittlers der „Operation Aderlass“ bei seinen jahrelangen Doping-Machenschaften der alleinige Organisator des jahrelangen Sportbetrugs. Das sagte Rainer Grabherr von der Zollfahndung München am Mittwoch beim siebten Verhandlungstag vor dem Landgericht München. Dort sind neben Mark S. noch vier Komplizen angeklagt. Bei der Planung des Blutdopings an etlichen Winter- und Radsportlern habe der Medizinier „die Fäden in der Hand gehabt“, berichtete Grabherr. „Eigeninitiativ hat da keiner etwas gemacht. Die anderen sind die Helfer.“
Zuvor hatten bereits eine Krankenschwester und ein Rettungssanitäter als Mitangeklagte ausgesagt, dass sie von Mark S. stets ausführliche Anweisungen erhalten hatten, wann sie wo hinzufahren haben und wie die Blutbehandlungen an den Athleten durchzuführen seien. Der Mediziner selbst hatte die Taten großteils in einer Erklärung eingeräumt. dpa