Herrsching – Kaum zu glauben, es ist mittlerweile schon die siebte Spielzeit der Volleys Herrsching im Volleyball-Oberhaus. Und der erste Gegner am Samstag (19 Uhr) klingt gleich vielversprechend. Denn auch im Vorjahr startete Herrsching mit einem Auswärtsspiel bei den Grizzlys Giesen in die Saison. Der 3:1-Sieg war der Auftakt zur erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte.
Platz fünf beim Saisonabbruch würde Trainer Max Hauser nun gerne toppen. Unerreichbar sieht der Coach einzig Meister Berlin und den VfB Friedrichshafen, auch wenn Letzterer momentan nach der Schließung seiner Heimspielstätte (wegen Baufälligkeit) heimatlos ist.
Neben seinem Team stuft Hauser allerdings vor allem den Auftaktgegner Giesen als Geheimfavorit ein. Somit dürfte das Duell in Hildesheimer Arena gleich als erster Gradmesser dienen. So oder so ist der Trainer gespannt auf das erste Pflichtspiel nach 224 Tagen: „Das erste Spiel ist immer spannend, keiner weiß so recht, wo er steht.“ Die Herrschinger Auftaktbilanz ist derzeit unentschieden (3 Siege, 3 Niederlagen). Ein Vorteil könnte die Eingespieltheit sein. Anders als in den vergangenen Jahren, in denen stets der Großteil des Kaders ausgetauscht wurde, blieben nun gleich sieben Spieler (so viele wie noch nie zuvor) am Ammersee. Mit Johannes Tille (Zuspiel), Tim Peter, Jori Mantha (Annahme/Außen), Jonas Kaminski, Jalen Penrose (Diagonalangriff), Dorde Ilic (Mittelblock) und Ferdinand Tille (Libero) konnten nahezu alle Stammspieler der letzten Saison gehalten werden. Lediglich Mart van Werkhoven und Zuspieler Benedikt Sagstetter verließen den Verein, Norbert Engemann wird verstärkt in der 2. Mannschaft auflaufen. Neu dabei sind Luuc van der Ent, Iven Ferch (beide Mittelblock), Justus Lembach (Zuspiel) und David Wieczorek (Annahme/Außen). Zudem soll Laurenz Welsch Bundesligaluft schnuppern. Das 17-jährige Talent hat ein Zweitspielrecht beim Drittligisten VCO München, wo er vorerst zum Einsatz kommen wird.
Wer die Schmetterkünstler am Ammersee live erleben will, muss sich sputen. Pandemie-bedingt werden wohl maximal 200 Zuschauer Zutritt in die Nikolaushalle haben. Das erste Heimspiel steigt am 7. November gegen den VfB Friedrichshafen. In dieser Saison schlagen die WWK Volleys auch in ihrer zweiten Heimat auf. Die Partien gegen Berlin Recycling Volleys (am 20. Dezember), die Helios Grizzlys Giesen (am 28. Dezember) und die United Volleys Frankfurt (am 16. Januar 2021) finden im Audi Dome statt. Der Testlauf Ende September verlief vielversprechend. Hauser glaubt, dass die Münchner auch noch Volleyball vertragen können.
Auch am Ammersee ist Corona allgegenwärtig. Regelmäßig würden Spieler und Trainerteam von Mannschaftsarzt Andreas Kugler getestet. „Bisher sind alle Tests negativ gewesen“, sagte Hauser. Von Vereinsseite sind die Spieler angehalten, die eigenen Kontakte auf das Mindeste zu beschränken. Auch von größeren Verletzungen sind die Herrschinger verschont geblieben.