Solide im Rampenlicht

von Redaktion

Neuer-Ersatz Nübel hat wenig Arbeit – macht aber keine Fehler

München – Kalt, regnerisch, einfach herbstlich war es gestern Abend. Kurzum: Nicht unbedingt bestes Wetter, um ein Fußballspiel in einer leeren Arena zu verfolgen. Die Nationalspieler, die erst am Mittwoch von ihrer Reise zurückgekehrt waren, blieben also daheim. Das hieß für Alexander Nübel, dass Manuel Neuer nicht vor Ort verfolgte, wie sein Stellvertreter – oder der neue Pokal-Torhüter der Bayern? – beim 3:0 gegen den 1. FC Düren seinen Einstand feierte. Einen passablen. Mit wenig Arbeit, ohne Fehler.

Es war nur ein Fünftligist zu Gast, aber Nübel war vor dieser Partie dennoch nervös. Das war dem 24-Jährigen aber mit Blick auf seine Vorgeschichte nicht unbedingt zu verübeln. Das letzte Pflichtspiel des Ex-Schalkers lag gestern Abend 110 Tage zurück, damals, in seinem letzten Spiel für Königsblau, kassierte er gleich vier Gegentore gegen den SC Freiburg. Es war das unrühmliche Ende einer Rückrunde zum Vergessen, eines halben Jahres, nach dem das eigentliche Torwart-Talent wieder aufgebaut werden musste. Bei den Bayern ließ man ihn bewusst langsam starten, machte keinen Druck, ließ ihn trainieren und nicht allzu viel sprechen. Der gestrige Auftritt war sein erster im Rampenlicht.

Offiziell, so sagte Hansi Flick, hatte Neuer Verständnis dafür, zwei Tage nach dem 3:3 der DFB-Elf gegen die Schweiz eine Pause zu bekommen und Nübel den Vortritt zu lassen – obwohl er nach eigener Aussage „Protagonist und nicht Statist“ ist. Freiwillig macht der Welttorhüter niemals Platz, aber der Coach beteuerte gestern: „Da gibt es nichts zu moderieren. Es war optimal, dass Alex heute spielen kann.“

Zumindest für die Partien im DFB-Pokal – die nächste steht vor Weihnachten an – könnte Nübel Ansprüche anmelden. Es bleibt spannend. Als Argument auf seiner Seite hat er nun immerhin einen Sieg. Nach 20 Sekunden war er schon gefragt, gegen Brasnic aber zur Stelle. Es blieben ein paar sichere Bälle und keine Klöpse in Erinnerung. Das sah auch Neuer im TV. hlr

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