München – Der ganze Wirbel war umsonst. Die nächtlichen Anrufe von Türkgücüs Geschäftsführer Max Kothny, die sofortige Isolation der betroffenen Spieler, die Absage des Spiels gegen Zwickau und dann die verfrühte Rückreise am Freitag nach München. Gestern gab der Verein von Präsident Hasan Kivran bekannt, dass die drei positiven Corona-Meldungen im Team und Umfeld von Freitag „falsch positiv“, somit also negativ waren. Das ergab eine weitere Testreihe, die am Samstag durchgeführt wurde.
“Es ist sehr traurig, dass unser Spiel beim FSV Zwickau wegen drei falsch positiven Tests abgesagt werden musste, besonders aus sportlicher Sicht, aber auch aufgrund der entstandenen Kosten“, sagte Kothny. Laut Pressemittelung der Münchner werde der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Laufe der Woche „Ermittlungen über die Verbesserung von Labortests durchführen.“ Die angeordnete Quarantäne des gesamten Kaders ist somit hinfällig, das Team nimmt schon heute wieder das Mannschaftstraining aus. Auch die nächste Partie am Sonntag (14 Uhr) gegen Ingolstadt ist somit nicht mehr in Gefahr.
Doch nicht nur die falschen Tests sorgen aktuell bei den Münchnern für Unbehagen. Gegenüber dem MDR äußerte Kothny erneut seine Bedenken, dass Türkgücü bislang noch kein Heimspiel vor den eigenen Fans austragen durfte: „Ich finde es unfair, wenn man als bayerischer Verein, nur für den kann ich sprechen, vielleicht noch sehr lange ohne Zuschauer spielt.“ Der 23-Jährige betonte, dass es ihm in erster Linie gar nicht um die wirtschaftliche Komponente der Ticketeinnahmen geht. „Wir müssen zu Hause immer vor Totenstille spielen und werden auswärts ausgepfiffen, das schafft für mich ein Ungleichgewicht.“
Kothny hinterfragt, ob bei Fußballspielen mit einem klaren Konzept eine größere Ansteckungsgefahr bestehe, „als wenn ich mich abends zu manchen Plätzen in München begebe, wo unkontrolliert und unkoordiniert Leute umeinander laufen.“
NICO-MARIUS SCHMITZ