Den „Flow“ fortsetzen und dem Virus trotzen

von Redaktion

Thomas Müller im Gottschalk-Modus, Serge Gnabry an Bord – FC Bayern startet Moskau-Mission

VON MANUEL BONKE

München – Thomas Müller ist schon wieder in Champions-League-Form – zumindest verbal. Bei der Abschluss-Pressekonferenz plauderte der Offensivspieler des FC Bayern ausführlich über die heutige Königsklassen-Partie bei Lokomotive Moskau (18.55 Uhr, DAZN).

Mit seiner Redelaune sorgte Müller für zeitlichen Verzug. Trainer Hansi Flick wartete bereits auf seinen Einsatz. Als der Spieler seinen Auftritt beendete, sagte er: „Ich habe wieder überzogen. Wie der Gottschalk…“ Eine Anspielung auf Showmaster Thomas Gottschalk, der früher regelmäßig die Sendezeit bei Wetten dass ..? überzog. Zuvor ließ der Ur-Bayer nicht nur den Spaßvogel raushängen, sondern schlug auch ernsthafte Töne an. So machte er beim Thema Titelverteidigung keinen Hehl daraus, dass die Bayern diese anstreben: „Ich traue es dem Verein und der Mannschaft auch dieses Jahr absolut zu!“

Das Müller’sche Selbstbewusstsein rührt nicht von irgendwo her. Der Bayern-Express rollt wieder unaufhaltsam auf die Triple-Verteidigung zu – und will sich von Lokomotive Moskau freilich nicht aufhalten lassen. Die angespannte Corona-Situation im Risikogebiet Moskau kann die Vorfreude beim Triple-Sieger auf das Auswärtsspiel nicht trüben. „Wir freuen uns, dass unser Wettbewerb wieder ansteht. Wir wollen den Flow, in dem wir uns befinden, fortsetzen. Wir sind guter Dinge, die Mannschaft ist gut drauf, die Vorzeichen sind positiv“, berichtet Müller. Die Ergebnisse gegen Düren (3:0), Bielefeld (4:1), Atlético (4:0) und Frankfurt (5:0) sprechen für sich.

Dementsprechend fühle sich die Mannschaft laut dem Vizekapitän „sehr, sehr stark. Aber das wird uns im März und April, wenn die K.o.-Spiele sind, nicht weiterhelfen.“ Trotz der anhaltenden Europapokal-Euphorie mahnt Trainer Flick: „Für mich ist die Bundesliga die Basis, der Alltag. Sie ist dafür verantwortlich, dass wir in der Champions League spielen können. Klar ist die Champions League etwas Besonderes und wir wollen auch versuchen, dass wir dieses Jahr möglichst erfolgreich sind.“

Wer die Münchner aktuell erlebt kann sich nur schwer vorstellen, dass ihre Lust am Fußball und die Titelgier – egal ob im nationalen oder internationalen Wettbewerb – demnächst abebben könnte. „Es ist ja nicht so, dass wir uns quälen müssen, um Fußball zu spielen. Es macht uns in vielen Phasen des Spiels ja Spaß, vor allem uns Offensivspielern. Die Motivation ist von selbst da“, gibt Müller einen kurzen Einblick in den aktuellen Ist-Zustand der Mannschaft.

Der Trainer beschreibt das aktuelle Erfolgsgeheimnis seiner Mannschaft so: „Es gibt Anspannung und Entlastung. Die Mannschaft weiß genau, wann sie Leistung bringen muss. Es gelingt uns gut, uns auf die Spiele einzustellen. Egal, wer auf dem Platz ist, der bringt eine ansprechende Leistung.“

In Moskau wird Serge Gnabry nach seiner Corona-Zwangspause wohl wieder von Beginn an auf dem Platz stehen, wie Flick durchblicken ließ: „Er ist eine Option für die Startelf, das ist er immer. Er hat zu Hause das gemacht, was er machen konnte. Er ist happy und wir sind auch froh, dass er wieder da ist.“

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