Unterstützung für die junge Familie

von Redaktion

Richard Adjei ist tragisch ums Leben gekommen – für seine schwangere Frau der zweite Schicksalsschlag in diesem Jahr

München – Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die selbst das Drehbuch eines Film-Dramas in den Schatten stellen. Der tragische Tod von Richard „Richy“ Adjei ist leider so ein Fall. Der deutsche Bob-Anschieber stand vergangenen Montag neben einem Freund als ihm plötzlich schlecht und schummrig wurde – ein Herzinfarkt. Der 110 Kilogramm schwere und 1,90 Meter große Modelathlet brach einfach zusammen.

Die Rettungskräfte, die erst relativ spät am Unglücksort eintrafen, konnten den 37-Jährigen nicht mehr retten. Adjei hinterlässt ein Kind und seine hochschwangere Frau, die in ein paar Wochen das zweite gemeinsame Kind erwartet.

„Seine Frau hat ihm alle Liebe dieser Welt bei seinem letzten Weg gegeben. Ein Teil der Familie konnte sich noch von ihm verabschieden“, schrieb sein Bruder Jason bei Facebook. Für Adjeis Ehefrau ist es bereits der zweite große Rückschlag in diesem Jahr. Auch ihr Bruder, der 2020 erstmals Vater geworden war, erlitt einen Herzinfarkt. Um die junge Familie zu unterstützen, starteten seine Entdecker und Förderer, Ex-Bundestrainer Christoph Langen und Unternehmer Axel Watter, eine Spendenkampagne auf gofundme.com (https://gf.me/u/y6nfbh). Viele ehemalige Kollegen und Freunde aus der Bob-Welt haben sich bereits beteiligt, bis gestern Nachmittag kamen über 6000 Euro zusammen. Wer nach Adjei fragt, der bekommt nur Gutes zu hören. „Er war ein großer Athlet, der immer eine positive Ausstrahlung hatte, die ihm viele Freundschaften und viel Sympathie eingebracht hat – auch von mir. So werden wir ihn immer in Erinnerung behalten“, sagte IOC-Boss Thomas Bach.

Manuel Machata kann das bestätigten. Der ehemalige Pilot holte zusammen mit dem Anschieber 2011 den EM- und WM-Titel im Vierer-Bob. 2010 gewann Adjei zudem Olympia-Silber mit Pilot Thomas Florschütz.

Begonnen hat der gebürtige Düsseldorfer als Footballer. Von 2004 bis 2006 spielte Adje als Linebacker für die Rhein Fire in der NFL Europe. 2007 war er mit seinem Team im Trainingslager in Tampa (Florida). Auch hier hatte das Schicksal eine besondere Rolle für ihn parat. Der damals 24-Jährige rettete ein Kleinkind vor dem Ertrinken aus dem Pool. „Gott sei Dank fing das Kind sofort wieder an zu atmen“, sagte der Lebensretter damals. Für ihn selbst kam am Montag leider jede Hilfe zu spät. Richard Adjei hinterlässt eine große Lücke in der (Sport-) Welt. MATHIAS MÜLLER

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