Helmes erlebt den Terror in Wien

von Redaktion

„Absolute Stresssituation mit Menschen in Todesangst“

Wien – Der frühere Fußball-Nationalspieler Patrick Helmes und seine Familie haben die Terroranschläge am Montagabend in Wien hautnah miterlebt. Der 36-Jährige ist für den österreichischen Erstligisten Admira Wacker Mödling als Trainer tätig und besuchte mit dem Betreuerteam des Klubs sowie seiner Ehefrau und den beiden Kindern (2 Jahre, 6 Monate) ein Restaurant am Schwedenplatz in der Innenstadt.

„Wir waren mittendrin“, sagte Helmes „dem Kölner Express“, „nur 100 Meter entfernt“. Auf der Straße seien Schüsse zu hören gewesen, daraufhin seien flüchtende Menschen in das Restaurant gestürmt, um Schutz zu suchen. Er und seine Familie hätten sich im Müllraum verbarrikadiert „Das war eine absolute Ausnahme und Stresssituation mit Bildern von Menschen in Todesangst, die man nicht sehen will“, sagte der langjährige Kölner und Leverkusener Spieler. Das Personal habe die Türen verriegelt und die Aufzüge ausgeschaltet. Wenig später sicherten vermummte Einsatzkräfte das Gebäude in direkter Gefahrenlage. Erst um zwei Uhr Nachts konnten die Gäste das Restaurant verlassen.

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat gestern sämtliche Veranstaltungen und nationalen Spiele für die kommenden drei Tage abgesagt. Der Verband trug damit der Empfehlung der Regierung Rechnung, eine dreitägige Staatstrauer einzuhalten. „Diesem Wunsch kommen wir als ÖFB selbstverständlich nach, dementsprechend werden auch die für Dienstag und Mittwoch angesetzten Begegnungen im ÖFB-Cup nicht stattfinden“, sagte Verbandspräsident Leo Windtner am Dienstag.

Mit großer Anteilnahme reagierte der österreichische Sport auf die Anschläge. Der FC Red Bull Salzburg twitterte: „Unsere Herzen sind in Wien.“ Die beiden Wiener Fußball-Clubs Rapid und Austria hatten früh in der Terrornacht ihre Logos in den Sozialen Netzwerken geschwärzt und ihre Anhänger umgehend gebeten, sich besonnen zu verhalten und zu Hause zu bleiben. „Passt auf euch auf!“, twitterte Rapid. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) postete eine Österreich-Flagge mit einer schwarzer Schleife.  sid

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