Stefan Schaidnagel galt bislang als der wichtigste Mann im Deutschen Eishockey-Bund (DEB): Er ist „Sportdirektor mit Generalverantwortung für das deutsche Eishockey“, er suchte Toni Söderholm als Bundestrainer aus, ordnete die Trainerausbildung, forderte verbesserte Einsatzchancen in der Profiliga für junge deutsche Spieler, brachte Ausbildungsverträge ins Spiel. Doch seit dem 19. Oktober ist der auch schon im Fußball tätig gewesene hochkompetente Sportwissenschaftler „krankgeschrieben“. Es ist der Terminus, den auch DEB-Präsident Franz Reindl verwendet. Weiter wollte er das nicht kommentieren – aus datenschutzrechtlichen Gründen.
Schaidnagel, momentan telefonisch nicht zu erreichen (Handy klingelt durch bis zur Mailbox), fehlte also in der unmittelbaren Vorbereitung des Deutschland Cup in Krefeld – seine Aufgaben übernahmen Christian Künast, Trainer der derzeit spiellosen Frauen-Nationalmannschaft, und Karl Schwarzenbrunner, „Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung“, der auch den DEB-Podcast „Coach the Coach“ verantwortet. Künast trat in Krefeld an der Seite Reindls auf.
Inklusive seiner Trainer hat der DEB 24 Angestellte. „Wir haben keinen in Kurzarbeit schicken müssen“, sagte Reindl über die Zeit seit Ausbruch der Coronakrise, die man dank Rücklagen und Staatshilfen (wurde auch für die Einnahmeausfälle beim Deutschland Cup beantragt) überstand. „Jeder arbeitet – und mancher wird halt krank.“ Ein Satz, der Spekulationen eher fördert als beseitigt. gük