Die Bayern können auch Alltag

von Redaktion

75:52 – Basketballer gewinnen dank starker zweiter Halbzeit auch bei den Frankfurt Skyliners

VON PATRICK TORRES

Frankfurt – Als das Schlussviertel angebrochen war, da entspannte sich die Miene Andrea Trinchieri merklich. Der Trainer der Basketballer des FC Bayern leistete sich fast sogar ein Lächeln. Das hatte zuvor ganz anders ausgesehen. Vor allem in der ersten Halbzeit dieser Bundesliga-Partie in Frankfurt war Trinchieri fuchtelnd die Seitenlinie auf und abgetigert. Weil íhm das Geschehen auf dem Feld doch gewisse Sorgen bereitete.

Aber am Ende hatten sich die Dinge ja eingepegelt. Mit 75:52 (28:34) setzten sich die Bayern auch bei den Frankfurt Skyliners durch. Alles auf Kurs also auch im nationalen Wettbewerb. Nach dem Einzug ins Pokal-Finalturnier starteten die Münchner also auch in der Bundesliga mit zwei Siegen durch.

Trinchieri nahm es entsprechend zufrieden zur Kenntnis: „Wir dürfen nicht nervös werden, wenn wir langsam in so eine Partie starten“, sagte er, „aber wir haben ja einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.“

Wobei die Bayern schon zu spüren bekamen, was die Tücke auch in dieser Spielzeit werden könnte. Der Spagat zwischen dem nationalen Wettbewerb Europa, wo man auch beim 90;79 über Valencia am Freitag wieder mit Lob überschüttet wurde. Kürzlich im Pokal ging die Sache ja schon einmal schief. Gegen Bayreuth kassierte man im BBL-Pokal nach einer strapaziösen Euroleague-Woche eine Niederlage.

Auch in Frankfurt sah es lange nicht gut aus. Vor allem in der Offensive holperte es nach Kräften. Was sicher auch damit zu tun hat, dass Trinchieri in Jalen Reynolds und Vladimir Lucic gleich zwei Eckpfeiler der so erfolgreichen ersten Saisonwochen aus dem Kader nahm. Lucic war am Freitag erneut zum wertvollsten Spieler (MVP) der Euroleague ernannt worden. Hatte dafür auch von Bayern-Chef Herbert Hainer reichlich Lob mit bekommen: „Talent, Wille und Herz gepaart mit grossem Mannschaftsgeist machen ihn zu einem so großen und wertvollen Spieler“, sagte er.

Doch Trinchieri scheint es in diesem Jahr bitterernst damit zu sein, mit den Kräften seiner schwer strapazierten Stars hauszuhalten. Stattdessen durften sich auch in Frankfurt Rückkehrer Robin Amaize beweisen, auch Diego Flaccadori oder Youngster Sasha Grant. Und die zeigten nach dem Wechsel ja, dass man in der Bundesliga auf sie zählen kann. Als die Frankfurter Kräfte langsam schwanden, marschierte die zweite Bayern-Garnitur zu einem letztlich doch souveränen Sieg.

Wobei allerdings ein Mann der ersten Garnitur nicht ganz unwesentliche Akzente setzte. Paul Zipser nämlich, dem Nationalspieler hatte der Trainer nahe gelegt, öfter selbst den Korb ins Visier zu nehmen. Tat er dann auch. 20 Punkten vom Freitag ließ er in Hessen 24 folgen. Karrierebestleistung, fast jeder dritte Punkt der Münchner trug den Namen Zipser. Eine Vorstellung, die er noch mit sieben Rebounds garnierte. Bei den Skyliners kam überhaupt nur Spielmacher Jon Axel Gudmundsson in den zweistelligen Punktebereich (11).

Zipser selbst fühlte sich natürlich auch mit seinem Auftritt entsprechend wohl. „Ich habe mich richtig gut gefühlt und habe kurz überlegt, ob ich noch auf die 30 gehe. Abwir haben so viele Spiele jetzt.“ Morgen kommt schon wieder eins – dann müssen die Bayern bei Efes Istanbul ran.

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