Düsseldorf – Für die Eishockeyfans ist in diesem Jahr schon eine Woche vor Heiligabend Bescherung: Ab dem 17. Dezember fliegt endlich wieder der Puck übers Eis, nach einem neunmonatigen Corona-Schlaf startet die Deutsche Eishockey Liga (DEL) doch noch in ihre neue Saison – und zwar mit allen 14 ´Clubs. Diese nicht mehr ganz so überraschende Entscheidung teilte die DEL nach einer virtuellen Gesellschafterversammlung am Donnerstag mit.
„Wir kommen spät, aber hoffentlich umso stärker und besser in die Saison“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Daniel Hopp, Gesellschafter der Adler Mannheim und stellvertretender DEL-Aufsichtsratschef, ergänzte nach dem „unglaublichen Kraftakt“ erleichtert: „Wir sind unheimlich glücklich, dass wir dahin zurückkönnen, wo wir hinwollen: aufs Eis.“
Neun Monate nach dem Corona-bedingten Abbruch der Vorsaison wird die 27. DEL-Spielzeit verkürzt und in einem anderen Modus ausgetragen. Der Meister wird zwar wie gewohnt in Play-offs ermittelt, in der Hauptrunde teilt sich die Liga aber in die regionalen Gruppen „Nord“ und „Süd“. Kürzere Reisen senken die Kosten und erleichtern die Umsetzung der Hygienemaßnahmen.
Zu den Nordclubs zählen Eisbären Berlin, Fischtown Pinguins Bremerhaven, Düsseldorfer EG, Kölner Haie, Iserlohn Roosters, Krefeld Pinguine und Grizzlys Wolfsburg. Der Süden ist mit Red Bull München, Augsburger Panther, ERC Ingolstadt, Adler Mannheim, Nürnberg Ice Tigers, Straubing Tigers und Schwenninger Wild Wings besetzt. Der Modus beinhaltet jeweils 28 Regionalspieltage sowie 14 Spiele gegen die sieben Teams der anderen Division. Für die Play-offs (mindestens im Best-of-three-Modus) qualifizieren sich die vier Gruppenbesten.
Der genaue Spielplan wird zeitnah veröffentlicht. Es wird in der Vorrunde nahezu an jedem Tag Eishockey gespielt. Als Mutmacher dient der MagentaSport Cup. Die Organisation des Testlaufs verlief bislang ohne größere Probleme – und noch viel wichtiger: ohne Corona-Fall.
Die DEL tat sich anders als die Handball- und Basketball-Bundesliga schwer mit dem Wiedereinstieg. Der Termin war zweimal verschoben worden, zwischenzeitlich stand sogar eine Komplettabsage im Raum. Nach DEL-Angaben hätten 60 Millionen Euro für eine „seriöse“ Saisonplanung gefehlt. Im Eishockey finanzieren sich die Clubs bis zu 80 Prozent aus den Einnahmen von Heimspielen, die durch Geisterspiele wegfallen. sid