Frankfurt/Main – Julian Nagelsmann ärgerte sich nur kurz über den Rückschlag auf der Bayern-Jagd. Dass seine Mannschaft den Patzer der Münchner im Titelkampf nicht bestrafte, schüttelte der Trainer von RB Leipzig angesichts des anstehenden Krachers gegen Neymar und Co. umgehend ab. Das vergangene Spiel, beteuerte der RB-Coach, habe auf die Gefühlswelt in Richtung Paris keine Auswirkungen.
Und dennoch: Ein Sieg, und damit der Sprung heran an den Rekordmeister an der Tabellenspitze, hätte den Sachsen sicherlich noch einen besonderen Schub für das Duell in der Champions League bei Paris St. Germain am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) verpasst. Doch Leipzig schaffte es mit einem zähen 1:1 (0:1) auch im sechsten Anlauf nicht, beim Angstgegner Eintracht Frankfurt zu gewinnen.
„Nur weil Bayern mal nicht gewinnt, heißt das nicht automatisch, dass man dann die drei Punkte holt. Wenn es so einfach wäre, würde ich teilweise gar nicht mehr mitfahren“, sagte Nagelsmann, nachdem auch die Münchner nur 1:1 gegen Werder Bremen gespielt hatten. Den Vorwurf, dass die Konkurrenz nicht zur Stelle sei, wenn die Bayern schwächeln, wies Nagelsmann energisch zurück.
Der Rückstand der Leipziger, die erst in der Vorwoche von ihrem Ex-Trainer Ralf Rangnick zum Titelkandidaten auserkoren wurden, auf den Rekordmeister in der Tabelle beträgt zwar nur zwei Pünktchen, doch eine Reaktion auf das Schwächeln der Bayern hätte auch ein Zeichen gesendet – so ist es eine vergebene Chance. Was macht das mit einer Mannschaft? „Viel, wenn es am 33. Spieltag gewesen wäre, heute nicht allzu viel“, beruhigte Nagelsmann. In zwei Wochen reist Leipzig ohnehin nach München.
Nagelsmann hat jedoch andere Gedanken, denn nach der Liga ist vor der Königsklasse. Und dort wollen die Leipziger mit einem weiteren Sieg gegen das Pariser Starensemble um Trainer Thomas Tuchel einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde machen. „Mbappe und Neymar haben gezeigt, dass sie dem Spiel von PSG eine besondere Note geben können. Darauf müssen wir vorbereitet sein“, sagte Nagelsmann. sid