Dortmund – Der eiskalte Erling Haaland ist heiß auf sein nächstes „Opfer“, Youssoufa Moukoko träumt von einem weiteren Rekord. Borussia Dortmund will mit seinem Sturmjuwel und vielleicht auch dem neuen Wunderkind die Tür zum Achtelfinale in der Champions League ganz weit aufstoßen. Nach seiner Vier-Tore-Show in Berlin ist Haaland vor dem Spiel gegen den FC Brügge (heute, 21 Uhr/DAZN) schon wieder in Angriffslaune. „Wir machen einfach weiter“, sagte der Norweger. Worte, die für den belgischen Meister wie eine Drohung klingen.
Michael Zorc rief die Begegnung zu einem „Big-Point-Spiel“ aus. Der BVB führt die Gruppe F mit sechs Punkten vor Lazio Rom (5) und Brügge (4) an. „Mit einem Sieg erhöhen wir die Chancen auf das Achtelfinale dramatisch“, sagte der Sportdirektor.
Dabei setzt der Revierclub weiter auf Tore von Haaland. Seine 14 Treffer in elf Partien der Champions League sind ein Bestwert, seine 23 Tore in 22 Ligaspielen ebenso. „Er bringt alles mit, um ein ganz Großer zu werden“, adelte Zorc den 20-Jährigen, der für Dortmunds 200. Königsklassentor sorgen könnte.
Der Norweger nimmt diese Zahlen anscheinend unbeeindruckt zur Kenntnis und gibt die Komplimente lieber an seinen jugendlichen Angriffskollegen weiter. Moukoko bezeichnete Haaland nach dessen Bundesliga-Debüt mit 16 Jahren und einem Tag als „größtes Talent der Welt“.
Gegen Brügge könnte Moukoko auch zum jüngsten Spieler der Champions-League-Geschichte werden. Der BVB hatte ihn über die B-Liste gemeldet, Moukoko wäre damit spielberechtigt. Allerdings ließ Trainer Lucien Favre einen Einsatz offen. „Wir werden sehen, wir sind vorne sehr viele“, sagte der Schweizer mit Bezug auf das große Angebot an Offensivspielern im Kader der Borussia.
Hans-Joachim Watzke wurden der Trubel und die Lobeshymnen nach dem Sieg bei Hertha BSC (5:2) ohnehin zu viel. „Wir müssen dranbleiben und dürfen uns nicht selbst auf die Schulter klopfen“, mahnte der Geschäftsführer und hatte dabei schon die nächsten Heimspiele gegen den 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr) und Lazio Rom (Mittwoch, 2. Dezember) im Blick: „Diese drei Heimspiele müssen wir gewinnen. Dann sind wir auf Kurs.“
Gegen Brügge wird Favre dafür wieder rotieren. „Kein Spieler kann in 30 Tagen zehn Spiele machen“, sagte Favre. Somit kann sich der in Berlin geschonte Jadon Sancho Hoffnungen auf eine Rückkehr ins BVB-Team machen. Trotz des deutlichen Erfolgs der Borussia vor drei Wochen in Brügge warnte Favre seine Profis davor, den Gegner zu unterschätzen: „Wir haben 3:0 gewonnen, müssen aber das ganze Spiel analysieren. Sie hatten auch große Möglichkeiten. Wir müssen sehr konzentriert bleiben. Das ist eine sehr gute Mannschaft.“ sid/dpa