Über manche Fußballer sagt man im Rückblick, sie hätten im Leben alles richtig gemacht: Die Karriere unbefleckt gehalten, vielleicht sogar einen Fairplay-Preis gewonnen, danach hinübergewechselt in die Welt des Business, stets korrekt und freundlich gewesen. Typ Vorzeigesportler
Diego Maradona war anders. Ein Magnet für Skandale. Ein Betrüger, der den Ball mit der Hand spielte und dopte. Durch seine Beziehungen zur Mafia und Gewaltexzesse an der Grenze zur Kriminalität. Im politischen Umgang nicht sonderlich wählerisch, ein Buddy von Diktatoren.
Und trotzdem war er großartig. Weil er den Menschen Freude brachte, sie teilhaben ließ an seiner Begeisterung für das Spiel und am Leben. Wie ein Rockstar, bei dem man nicht immer genau wissen wollte, woher seine Inspiration rührte. Man hat dankbar das Werk entgegengenommen.
Die Geschichte Maradonas ist die eines Menschen, der glaubte zu herrschen, tatsächlich aber diente. Viele haben seine instabile Persönlichkeit für ihre Zwecke instrumentalisiert. Offensichtlich konnte er auch schlecht Nein sagen. Er ließ sich durch die Manege des Lebens ziehen. Das Ende, wie es vorgestern gekommen ist, war absehbar.
Also: Darf man Maradona, diesen Hallodri, lieben? Aber ja doch!