Die nächste deutsche Alpin-Schlappe

von Redaktion

DSV-Septett verpasst Finale von Lech/Zürs

Lech/Zürs – Die deutschen Skirennfahrerinnen haben einen weiteren Dämpfer im alpinen Weltcup kassiert und müssen sich künftig auf eine härtere Gangart im Training einstellen. Beim Parallel-Event in Lech/Zürs verpassten gestern alle sieben Starterinnen des Deutschen Skiverbandes die K.o.-Phase. Ein 22. Platz durch die erfahrene Lena Dürr reichte in der Qualifikation nicht für die Entscheidungsläufe der besten 16 am Abend. Dort hat Ski-Weltmeisterin Petra Vlhova (Slowakei) ihre Erfolgsserie ausgebaut. Die 25-Jährige gewann das Finale gegen die Paula Moltzan und holte damit den dritten Weltcup-Sieg in Folge.

„Hier musste man am Limit fahren, und das sind wir nicht“, haderte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. Die fehlende Aggressivität und Risikobereitschaft sind nicht neu – deshalb werde nun das Training umgestellt. „Es werden nur noch intensive Zeitläufe gefahren. Bei jeder Trainingsfahrt musst du versuchen, der Champion zu sein“, sagte Maier. Das Talent ist da, der Biss fehlt. Nationen wie Österreich würden allein durch den internen Konkurrenzkampf härter trainieren. „Weniger Techniktraining, mehr Wettkampftraining“, kündigte der DSV-Sportvorstand Maier an.

In den Technik-Events sollen nach dem Rücktritt von Viktoria Rebensburg so wieder Top-Ten-Fahrerinnen geformt werden. Hinter Dürr hatten in der Qualifikation in Lech/Zürs auch Andrea Filser (28.) und Jessica Hilzinger (46.) das Finale klar verpasst. Martina Ostler, Lisa Marie Loipetssperger, Fabiana Dorigo und Leonie Flötgen schieden aus.

Als (sehr) kleine Ehrenrettung konnte angeführt werden, dass es in dem Parallel-Riesenslalom im österreichischen Vorarlberg auch Mitfavoritinnen traf wie die Schweizerin Wendy Holdener und Alice Robinson aus Neuseeland. „Das war ein relativ enges Rennen und es sind nicht bloß unsere auf der Strecke geblieben“, sagte Maier.

An diesem Freitag versuchen es die deutschen Männer besser als die Damen zu machen. Stefan Luitz und Alexander Schmid hatten ihre Klasse in Parallel-Riesenslaloms bereits in der vergangenen Saison unter Beweis gestellt. Luitz war im italienischen Alta Badia Zweiter geworden, Schmid in Chamonix Dritter.  dpa

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