Was, wenn die Tabelle krumm ist?

von Redaktion

DEL spielt Szenarien durch – auch eine Quotientenregelung

München – Die Tabelle der Gruppe B im MagentaSport Cup sieht an der Spitze so aus, als wäre sie eine übliche Rangfolge der Deutschen Eishockey Liga (DEL), die am 17. Dezember beginnen wird. Mannheim vor München, die Rivalen sind punktgleich. Die Adler haben zwar beide Duelle mit dem EHC verloren (2:3 und am Mittwochabend in München 3:4 nach Verlängerung), doch sie haben trotz eines mehrere Wochen späteren Einstiegs in den Spielbetrieb schon aufgeholt. „Wir haben 3:1 geführt, und das verdient“, meinte der Mannheimer Stürmer Lean Bergmann, ausgeliehen von den San Jose Sharks aus der NHL, „Aber wir müssen noch an unserer Execution arbeiten.“

Es steht zu erwarten, dass sich die Trainer Don Jackson (München) und Pavel Gross (Mannheim) wie in den vergangenen beiden Jahren ein Rennen um Platz eins und Meisterschaft liefern werden – wobei es in der Saison 2020/21 eine Unwägbarkeit geben wird: Kann die Corona-Pandemie das Tabellenbild verzerren? Was passiert, wenn das Virus im einen Kader stärker durchschlägt als im anderen?

Beim MagentaSport Cup ist bisher alles glatt gelaufen. Die Teststrategie sieht jeweils 36 Stunden vor Beginn einer Partie vor, dass alle Spieler untersucht werden. Corona-Ausfälle gab es noch keine – allerdings machen nur acht der 14 Clubs beim extra ins Leben gerufenen Cup-Wettbewerb mit. In DEL2 und Oberliga, wo die Saison schon richtig läuft, wurden komplette Teams in Quarantäne gesteckt.

Mit diesen Szenarien beschäftigt sich auch die DEL. Die hat sich vorgenommen, so Jörg von Ameln, zuständig für die technischen Abläufe, „die Spieler und den Spielbetrieb zu schützen“. Man werde keinen Akteur, der womöglich krank ist, „für die Show aufs Eis schicken“. Eine Studie aus Großbritannien über Vernarbungen am Herzen nach Corona-Infektionen bei Sportlern und der Fall des Wolfsburger Profis Janik Möser (Herzmuskelentzündung) haben die DEL sensibilisiert.

Notfalls dürfe „ein Spiel mal nicht stattfinden, oder es wird gewertet“, sagt von Ameln. Denkbar: Dass nicht alle auf die gleiche Anzahl an Spielen kommen, die Tabelle krumm wäre – dann könnte nach Siegquotient gewertet werden. GÜNTER KLEIN

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