Kuusamo – Manuel Faißt lief mit erhobener Faust als Vierter über die Ziellinie – als Einziger der deutschen Kombinierer hatte nur er beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo Grund zur Freude. Während das prominente Olympiasieger-Quartett um Eric Frenzel und Johannes Rydzek beim Sprint-Sieg von Norwegens Wunder-Athlet Jarl Magnus Riiber enttäuschte, rettete Faißt die Bilanz.
Der derzeit beste und konstanteste Springer der auch unter dem neuen Schanzencoach Heinz Kuttin flügellahmen DSV-Kombinierer lag nach einem Sprung und fünf Kilometern in der Loipe 26,1 Sekunden hinter Riiber zurück. Zu seinem ersten Treppchen seit Februar 2018 fehlten dem 27-Jährigen aus Baiersbronn 8,7 Sekunden.
„Wir wollten natürlich aufs Stockerl. Aber nach dem Springen war nicht mehr drin“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: „Mit der Leistung vom Manu bin ich aber sehr zufrieden.“
Riiber, Gesamtweltcupsieger der vergangenen beiden Jahre, hatte nach dem Springen einen Rang vor Faißt auf Platz vier gelegen und setzte sich dann im Finale letztlich mit einer Sekunde Vorsprung auf den Junioren-Vizeweltmeister Johannes Lamparter (19) aus Österreich durch, der zur Halbzeit geführt hatte. „Es war einer meiner härtesten Fights. Johannes hat sehr viel Speed gemacht“, sagte Riiber (23), der seit der WM 2019 in Seefeld 17 von 21 Einzelrennen im Weltcup gewonnen hat. Dritter in Kuusamo wurde der Norweger Jens Luraas Oftebro (+17,3).
Die Teamkollegen von Faißt hatten bessere Ergebnisse schon auf der Schanze verspielt, im kurzen Langlauf – normalerweise werden im Weltcup 10 km absolviert – konnten sie nicht mehr entscheidend aufholen. Staffel-Olympiasieger Fabian Rießle (Breitnau) wurde Neunter, Terence Weber kam auf Platz 14, Rekord-Weltmeister Eric Frenzel (beide Geyer) blieb als 15. unter seinen Möglichkeiten. Doppel-Olympiasieger Johannes Rydzek als 20. und sein Oberstdorfer Teamkollege Vinzenz Geiger als 32. erwischten gar einen rabenschwarzen Tag. In Kuusamo stehen an diesem Wochenende zwei weitere Einzelwettbewerbe an. Die dann wieder längere Laufdistanz von 10 km dürfte den Deutschen dabei entgegenkommen. sid