Bayern rätseln: Woher kommen die Gegentore?

von Redaktion

Stuttgart – Zu-null-Siege sind zur Seltenheit geworden beim Triplesieger. Zuletzt behielt Manuel Neuer am 24. Oktober beim 5:0 gegen Frankfurt eine weiße Weste, seitdem hagelt es Tore. Neun in den vergangenen sieben Partien, was einen Durchschnitt von 1,3 Gegentoren pro Spiel ergibt. Mit 13 Gegentreffern weist der FC Bayern nur zwei weniger auf als der Tabellen-15. Köln.

Auch beim 3:1-Sieg in Stuttgart am Samstag dürfte es Trainer Hansi Flick beim Blick auf die Statistik eiskalt den Rücken hinuntergelaufen sein: Seine Bayern ließen gegen den VfB nämlich insgesamt 15 Torschüsse zu, einen mehr, als sie selbst fabrizierten.

Was ist mit Bayerns Abwehr los? Das wurde auch Leon Goretzka nach Schlusspfiff gefragt – und er räumte die Fehler seiner Mannschaft offen ein. „Das ist aktuell unser Thema. Wir machen zu viele Fehler, auch mit Ball, und laden den Gegner ein“, bemängelte der 25-Jährige. Gerade unnötige Ballverluste stören ihn. „Das kostet unglaublich viel Kraft“, ärgert sich Goretzka. Auch wenn der Gegner den Ball erobert hat und sich Richtung Strafraum aufmacht, strahlt die Münchner Hintermannschaft keine Sicherheit aus. Speziell Benjamin Pavard und Lucas Hernández hatten in Stuttgart des Öfteren das Nachsehen gegen Borna Sosa und Silas Wamangituka auf den VfB-Außenbahnen. Auch die Innenverteidigung vermittelte beim Gegentreffer durch Tanguy Coulibaly keinen sattelfesten Eindruck.

Hansi Flick sagt: „Wir wissen alle, dass wir gerade keinen Schönheitspreis bekommen und die Mannschaft am Limit ist. Wichtig ist, dass wir nichts liegen lassen und weiter oben stehen.“ Die Gegner merken aber verstärkt, dass was zu holen ist. „Man sieht, dass die Bayern angeschlagen sind, dass sie zu viele Spiele haben und auf dem Zahnfleisch gehen“, merkte VfB-Routinier Gonzalo Castro an.

Thomas Müller verspürt den „Reiz, diese unangenehmen Momente zu überstehen“. Der Ex-Nationalspieler, auch in Stuttgart Antreiber, sagt: „Wir haben eine Phase, in der nicht alles per Fingerschnippen funktioniert und an der wir an unsere Grenzen ranmüssen. Es geht darum, durchzuhalten.“  lop

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