Schwenningen/München – Es ist spannender, als es zu erwarten war in Gruppe B des Eishockey-Turniers um den MagentaSport Cup, weil der Außenseiter Schwenningen ziemlich widerstandsfähig auftritt. Doch nach fünf von sechs Spieltagen befindet sich der EHC München doch auf Kurs Richtung Halbfinale. Nach einem 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)-Sieg in Schwenningen führt er die Vierer-Gruppe an. Abschließendes Match ist am Samstag in Berlin. Prägend für das gestrige Match waren einige Nickeligkeiten und Auseinandersetzungen sogar nach der Schlusssirene, doch zu dieser Vorbereitungspartie auf die am 17. Dezember beginnende DEL-Saison gehörte auch ein Lächeln, das hinter den Stäben eines Gittervisiers wahrzunehmen war: Julian Lutz, Jahrgang 2004, seit Februar 16 Jahre alt, debütierte beim EHC München. Der Stürmer ist einer der Hochbegabten aus der Red-Bull-Akademie in Liefering, schon als Zwölfjähriger wechselte er von seinem Heimatverein Ravensburg aufs Internat bei Salzburg. Diese Saison hat er bislang in der Alps Hockey League, der zweiten Liga in Österreich, gespielt und in 12 Partien 13 Scorerpunkte gesammelt. Vor einem Jahr hatte der EHC München schon mal ein Schmankerl-Tor von Lutz auf seinen Kanälen gepostet.
„Wir haben ihm gesagt: Spiel einfach, mach keine fancy Sachen“, berichtet der schon etablierte Maxi Kastner. Und tatsächlich gelang Julian Lutz auch für München der erste Punkt: Er bereitete den Treffer von Patrick Hager zum 3:1 vor. „Super Forecheck, Scheibe erarbeitet und den Mitspieler gefunden“, beschrieb Kastner die starke Szene des jungen Kollegen, den Trainer Don Jackson 14 Mal aufs Eis schickte, was eine Spielzeit von 7:45 Minuten ergab. Ein Anfang. Körperlich hatte Lutz keine Probleme, mit seinen 1,87 Metern und für sein Alter schon auf gute Athletik schließen lassenden 81 Kilogramm konnte er sich gegen die Schwenningen behaupten. Einige Verletzungen von Stammkräften spülten ihn in den Münchner Kader und gleich in die dritte Sturmreihe. Der EHC spielte ein starkes erstes Drittel und ein schwaches zweites, riss sich im letzten Abschnitt dann wieder am Riemen. Die Tore erzielten Frank Mauer in Überzahl mit einem Direktschuss (9.) und Verteidiger Daryl Boyle mit einem für ihn ungewöhnlichen Solo (18.) und wie gesagt Kapitän Hager (44.).
In der Schlussphase hatten die München noch Pech mit einem Lattenknaller von Jakob Mayenschein. Und erstaunlich viel Arbeit, weil den Schwenningern in Unterzahl durch Tylor Spink noch der 2:3-Anschluss gelang (59.).