München – Der deutsche Fußball will mit einem veränderten Nachwuchskonzept auf die derzeitige Schwäche seiner Talente reagieren. Laut einem vertraulichen Strategiepapier des DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL), das der FAZ vorliegt, sollen unter anderem die Junioren-Bundesligen in ihrer bisherigen Form abgeschafft werden.
Demnach soll sich der Spielbetrieb von der U 14 bis U 17 künftig nur noch aus „Entwicklungsspielen“ und „Entwicklungsturnieren“ zusammensetzen – mit 16 bis 20 Spielen beziehungsweise vier bis sechs Turnierwochenenden pro Saison. Der Spielbetrieb der U 19 soll zu einer Mischung aus Leistungszentrums-Liga und DFB-Pokal umgestaltet werden.
Durch diese Maßnahmen, die den Wegfall von Tabellen sowie von Auf- und Abstieg implizieren, soll der Ausbildungs-Charakter in den Vordergrund gestellt werden. Das Streben nach kurzfristigem Erfolg, das als Hindernis angesehen wird, würde so keine Rolle mehr spielen. Das Konzept beinhaltet auch neue Spielformen und mögliche Wege zur Individualisierung der Spieler.
Die Neuerungen, die nun den Clubs nahegebracht und dann dem DFB-Präsidium vorgelegt werden sollen, erscheinen den Verbänden notwendig. Das wird durch die lange Mängelliste in dem 20 Seiten starken Papier deutlich. sid